Ein "Bluza" mit 884,5 Kilogramm

Kürbis in Berndorf
Das Team vom Jugendzentrum Berndorf züchtete Österreichs schwersten „Bluza“ , holte den Staatsmeistertitel und einen neuen heimischen Rekord

Dick da sind die Gemüse-Profis vom Jugendzentrum Berndorf (NÖ, Bezirk Baden). Ganz besonders was ihre jüngste Züchtung angeht – den „Azinator“. Klingt gewaltig und ist es auch. Der Kürbis brachte bei der Staatsmeisterschaft im niederösterreichischen Ernstbrunn unglaubliche 884,50 Kilogramm auf die Waage. Was nicht nur den Meistertitel bedeutet, sondern auch neuen Rekord.

Bereits 2020 holten sich die Berndorfer, die an sich mit der Veranstaltung von diversen Events beschäftigt sind, den Titel, damals mit 735,7 Kilogramm. Dazwischen „hatten wir einmal 2021 Pech, als uns der Kürbis kurz vor der Ernte förmlich explodiert ist. 2022 haben wir in Ungarn die Staatsmeisterschaft gewonnen“, erzählt Rupert Reischer. Er ist einer des sechsköpfigen Kürbis-Teams des Vereins. Eines mit einem anscheinend besonders grünen Daumen.

Im Folientunnel wuchsen zwei auserwählte Kürbisse zu Giganten heran, einer holte den Titel

Im Folientunnel wuchsen zwei auserwählte Kürbisse zu Giganten heran, einer holte den Titel

Wie aber (er-)schafft man derartiges XXL-Gemüse? „Das ist sehr intensiv“, erzählt Reischer. Denn aller Anfang ist klein. Aus den Kernen (Sorte bezeichnenderweise „Atlantic Giant“) werden zarte Pflänzchen gezogen. Und dann „wird selektiert“. Denn nur die vielversprechendsten Exemplare kommen in die engere Auswahl. Und gar nur zwei Pflanzen kommen dann in den Folientunnel.

Vorsichtig wurde der Mega-Kürbis für die Reise zu den Staatsmeisterschaften fertig gemacht

Vorsichtig wurde der Mega-Kürbis für die Reise zu den Staatsmeisterschaften fertig gemacht

Mega-Wachstum

Dieser ist zwar mit 21 x 8 Metern auch nicht gerade mini, aber die beiden Kürbisse brauchen viel Platz. Denn in nur hundert Tagen wachsen sie nun zu wahren Monstern heran.

Dafür brauchen sie aber viel Zuneigung. Sehr viel Zuneigung. „Mindestens zwei Stunden pro Tag widmen wir uns den Kürbissen“ schildert Reischer. Da wird gegossen, gedüngt, gewärmt belüftet und beschattet. Alles nur, dass es den „Athleten“ gut geht und dass sie ordentlich zulegen.

Dann kam der große Tag. Was nochmals mit einiger Anstrengung und Nervenkitzel verbunden war, denn das Monsterbaby musste erst einmal auf einen Anhänger gehievt werden – im Ganzen. Dafür wurde ein eigenes Hebegeschirr konstruiert.

Und dann war da natürlich noch die Ungewissheit, ob nicht vielleicht ein Mitbewerber einen noch größeren „Bluza“ (so nennt man den Kürbis in Niederösterreich) aus dem Gewächshaus gezaubert hat. Aber es reichte zum ersehnten Titel. Und noch dazu zum neuen Rekord. „So etwas gab es noch nie zuvor, sagt Reischer stolz.

Was passiert aber mit dem Kürbis? Essen ist keine Option. „Vielleicht landet er als Halloween-Attraktion im Familypark, vielleicht als Futter für die Elefanten in Schönbrunn“, sagt Reischer. Was aber hat es mit dem „Azinator“ auf sich? Azi ist der Spitzname von Christian Adler, eines Mitgliedes des Teams.

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