NÖ: Freiwillige leisten 200 Millionen Arbeitsstunden im Jahr

Eines von Hunderten Beispielen in NÖ: Dorferneuerungsverein Dolicenus Mauer beschäftigt sich mit der römischen Geschichte des Orts  
Dorf- und Stadterneuerung ist landesweit mit 740 Vereinen und 30.000 Mitgliedern in Gemeindeprojekten aktiv.

In Zeiten der knappen Gemeindebudgets zählen engagierte Ehrenamtliche und jeder geförderte Euro doppelt. 

Die Dorf- und Stadterneuerung wird deshalb in den niederösterreichischen Kommunen mit landesweit 740 Vereinen und 30.000 Mitgliedern als willkommene Projektplattform genutzt. Heuer feiert die Organisation ihr 40-jähriges Bestandsjubiläum.

NÖ: Freiwillige leisten 200 Millionen Arbeitsstunden im Jahr

LH-Vize Stephan Pernkopf, Helene Strohmayer Dorferneuerung Schönbach, NÖ Obfrau Maria Forstner, Geschäftsführer Martin Ruhrhofer 

Die vom früheren Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) schon vor seiner Amtszeit gegründete Initiative könne mit 15.000 Projekten und einem Investitionsvolumen von 600 Millionen Euro jedenfalls auf eine stolze Bilanz verweisen, berichtete LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, ÖVP. 

120.000 Vollzeitarbeitsplätze

Ohne die Arbeit der Freiwilligen könnte vieles nicht verwirklicht werden. In NÖ bringen Freiwillige aller Organisationen pro Jahr rund 200 Millionen Arbeitsstunden ein, das entspreche 120.000 Vollzeitarbeitsplätzen, betonte Pernkopf den enormen Wert des Geleisteten.

Seit dem Vorjahr stieg nicht nur die Zahl der Dorferneuerungsvereine um 80 auf 740, es wurden auch 250 neue Projekte, die die Lebensqualität und die Dorfgemeinschaft verbessern, auf den Weg gebracht. Das heurige Jubiläum werde gefeiert, es biete aber auch den Anlass, um nach vorne zu schauen, so der Landesvize. So werden im Festjahr im Rahmen eines Wettbewerbs die 40 besten Ideen in der Dorf- und Stadterneuerung gesucht, prämiert und auch entsprechend gefördert, gab Pernkopf bei einer Pressekonferenz im Vorzeigeprojekt Multimediathek in Hofstetten-Grünau im Bezirk St. Pölten-Land bekannt.

Jünger und weiblicher 

"Die Vereine werden jünger und weiblicher, das ist ein gutes Zeichen“, berichtete Maria Forster, die Obfrau des NÖ Dachvereines der Dorferneuerer. Zunehmend würden die Aktiven in den Dörfern nicht mehr Pflaster verlegen und Dorfhäuser bauen, sondern Sozialprojekte für geselliges Miteinander und Kinderbetreuung verwirklichen. Um weiter junge Ehrenamtliche zu interessieren, wird es eine Kooperation mit der Landjugend geben, kündigte Forstner an.

Martin Ruhrhofer, Geschäftsführer der Landesorganisation mit 60 Mitarbeitern, die hauptsächlich als Projekt- und Förderberater in den Gemeinden eingesetzt sind, verwies auf noch bis Ende April verfügbare Förderpfade für kleine und mittlere Projekte mit 20.000 Euro und Leuchtturmförderungen mit 195.000 Euro.

Die Unterstützung neu installierter Bürgermeister nach der Gemeinderatswahl, Weiterbildung und Information zur Förderkulisse bis zu den EU-Töpfen sowie Ortskernchecks samt Stärke-Schwächenanalysen für Gemeinden nannte Ruhrhofer als Schwerpunktthemen im heurigen Jahr.  

Kommentare