Ehrenamt in der Arbeitszeit
Mit einer einzigartigen Mitarbeiter-Motivation lässt der Papierkonzern Mondi-Neusiedler im Mostviertel aufhorchen. Die Firma mit Produktionsorten in Hausmening und Kematen, Bezirk Amstetten, ermöglicht den Mitarbeitern freiwillige Sozialarbeit in der offiziellen Arbeitszeit. Als Projektpartner, bei dem jeder der 770 Mitarbeiter ehrenamtlich mithelfen kann, wurden die Sozialmärkte (Soma) Amstetten und Waidhofen ausgewählt.
Seit dem Oktober des Vorjahres ist es den 770 Neusiedler-Mitarbeitern möglich, über das Projekt „Acts“ (Mondi acts out of care towards a better society) drei Halbtage im Jahr soziales Engagement an den Tag zu legen. Der außertourliche Nebenjob basiert rein auf Freiwilligkeit. „Es sind motivierte und engagierte Mitarbeiter, die da mitmachen“, berichten Geschäftsführer Karl Grill und Personalchef Harald Mayer von den ersten Erfahrungen mit „Acts“. Die Manager organisierten auch, dass im Soma Amstetten ein Regallager für Flohmarktware montiert wurde.
Freiwillige
Drei Dutzend Mitarbeiter haben bislang in den Soma-Märkten mitgearbeitet. Zwei Schichtarbeiter etwa, die mithalfen die Verkaufsregale zu füllen, dann aber ausrückten, um einen Reifenschaden des Soma-Busses zu reparieren. „Wir wussten momentan nicht, wie wir ohne Bus den Geschäftsbetrieb aufrechten halten sollen. Die beiden haben sich spontan zum Pannendienst gemeldet und den Reifen gewechselt“, erzählt Soma-Geschäftsführerin Irmgard Pöll-Wimmer.
Das Acts-Projekt spreche alle Mitarbeitergruppen vom Lehrling bis zum Manager an, versichert Mayer. Selbst von Lehrlingen, die mithalfen Basteleien für den Adventmarkt anzufertigen, kamen tolle Reaktionen über den freiwilligen Dienst. Zwei Mondi-Lehrlingsausbildnerinnen wiederum halfen mit, 14 Kilo Kekse in einem halben Tag zu backen.
Sozialengagement sei in der Firma stark verankert, sagt Geschäftsführer Grill über viele Hilfsaktionen. Auch Feuerwehrleute dürfen bei Mondi nach Möglichkeit vom Job weg zum Einsatz.
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