Ehepaar verfolgte zwei Fahrraddiebe und blockierte mit Auto Fluchtweg

"Das war wie im Fernsehen", erzählen Karin, 40, und Andreas Ulrich, 42, aus Hadersdorf-Kammern, Bezirk Krems. Erst im Nachhinein wird den beiden klar, dass ihre außergewöhnliche Zivilcourage auch gefährlich war. "In dem Moment denke ich nicht an so etwas. Man kann doch nicht zuschauen und schlafen gehen. Aber die hätten auch schießen können", sagt Karin Ulrich nachdenklich und ihr Mann nickt.

Andreas Ulrich brachte Freitagabend den Müll nach draußen. Dabei traf er in der Reihenhaussiedlung am Ortsrand einen Fremden, der ihn mit ausländischem Akzent grüßte. Das erschien ihm verdächtig. Während er sich noch umsah, kam seine Frau mit dem Auto vom Heurigen heim. Beide sahen, wie der Mann sich über einen niedrigen Gartenzaun beugte und ein Fahrrad darüber hob. Andreas Ulrich fuhrt ihm im Auto nach und stellte den Mann zur Rede, während seine Frau die Polizei alarmierte. Der Verdächtige stritt alles ab, stieg zu einem Komplizen ins Auto. Das war in einer Sackgasse geparkt. Ulrich blockierte darauf die Ausfahrt mit seinem Wagen. Als das Auto der Verdächtigen über einen Randstein ausweichen wollte, stellte sich ihnen Karin Ulrich in den Weg. "Er hat mich ein paar Meter zurückgeschoben, aber aufgegeben. Zum Glück hat er nicht Gas gegeben", sagt sie.

Als die Männer mit dem Ehepaar zu diskutieren begann, war auch schon die Polizei zur Stelle und nahm die beiden Ungarn im Alter von 35 und 38 Jahren fest. In ihrem Bus fanden sich zwei aus Stockerau stammende Fahrräder und eines aus der Nachbarschaft des Ehepaares. Außerdem Einbruchswerkzeug.

Die Ulrichs unterstützten die Polizei noch bei der Suche nach einem aufgezwickten Fahrradschloss. "Das hab ich wirklich gefunden", lacht Karin Ulrich. Beide Festgenommen waren geständig.