Dorf im Feuer: Zweiter Großbrand

Dorf im Feuer: Zweiter Großbrand
Kaum war Donnerstag der erste Großbrand in Michelbach gelöscht, stand nachts neuerlich ein Bauernhof in Flammen.

Müde ist kein Ausdruck, ich möcht" einfach nichts als schlafen", meint Franz Bayerhofer. Der Feuerwehr-Kommandant von Michelbach und 19 seiner Kameraden haben einen "Durchmarsch" in der Feuerhölle hinter sich. Von Donnerstagfrüh, als der Wiesbauer-Hof in Vollbrand gestanden ist, bis  Freitag  ein Uhr früh, standen sie im Dauereinsatz. Kaum nach dem ersten Ausrücken daheim, kam ein neuer Großalarm. Wieder  stand  ein Hof – zwei Kilometer vom ersten Brandort entfernt – in Flammen. "Das ist schon über unsere Grenzen gegangen", berichtet Bürgermeister Hermann Rothbauer, selbst Feuerwehrmann.

Das Unglücksszenario am Hintermeier-Hof in Untergoin:  Stall und Wirtschaftsgebäude  in  Vollbrand, ein  Rauchpilz über dem ganzen Tal, die Kühe zum Glück  draußen auf der Weide. Aber im  Wohnhaus  neben dem Inferno saß  wie gelähmt Altbäuerin Christine Hintermeier, 77. "Sie war unter Schock", schildert Pächter  Josef Schildböck. "Mein Sohn hat sie  raus geholt und  in Sicherheit gebracht, bevor  der Bau nebenan in sich zusammengekracht ist."

Wasserknappheit

Dorf im Feuer: Zweiter Großbrand

Elf Feuerwehren mit 190 Einsatzkräften  konnten ein Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus verhindern. "Am letzten Drücker ist uns das gelungen", weiß   Rothbauer. Mitgeholfen hat ein Schwimmbiotop, das die Feuerwehr leerte und ein Großtanklöschwagen aus St. Pölten. Rothbauer: "Die Ortswasserleitung war nach dem ersten Brand am Ende."

Für Brandstiftung gebe es "keine wie immer gearteten Hinweise", erklärte Freitagnachmittag der Polizei-Brandermittler. Vermutet wird ein Elektro-Defekt. Nachbarn berichten, dass vor dem Brand bei ihnen "Lampen geflackert" hätten.

Die Altbäuerin wird von der Pächterfamilie betreut. Nach dem Krebstod ihrer Tochter und  dem Unfalltod ihres Mannes  ist das Feuer ein weiterer harter Schicksalsschlag für sie.

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