Donaukapitän muss schon vor erster Ausfahrt Strafe zahlen

Donaukapitän muss schon vor erster Ausfahrt Strafe zahlen
Obwohl ein 55-jähriger Yachtbesitzer noch keine Gäste chauffierte, bekam er schon eine Beschwerde zugestellt.

Ursprünglich wollte er nur ein Schlauchboot erwerben. Heute besitzt Fleischermeister Engelbert Maurer, 55, die – nach eigenen Angaben – größte Motoryacht auf der Donau. Die bietet er demnächst gewerblich an. Für Geschäftsessen, Wachau-Ausflug oder den stimmungsvollen Heiratsantrag vor großer Landschaftskulisse. Doch knapp vor dem Start seiner Geschäftsidee holte ihn ein Rechtsanwaltsbrief aus seiner Euphorie. Maurer musste 200 Euro wegen Verletzung des Wettbewerbsrechts zahlen. Weil er sein Angebot um einige Wochen zu früh beworben hatte.

"Man hätte mich auch anrufen und darauf hinweisen können. Ich hätte ja nicht begonnen, bevor alle Genehmigungen gültig sind", seufzt Maurer. "Im Gegenteil, er hat noch Glück gehabt, dass wir nicht gleich geklagt, sondern nur die Unterlassung gefordert haben", kontert Gottfried Thiery, der das Unternehmen vertritt, das die Dürnsteiner Radfahrer-Fähre betreibt und Zillen-Ausflugsfahrten anbietet. Maurer musste zähneknirschend zahlen, weil er Handzettel verteilt hatte, bevor alle Genehmigungen vorlagen.

Begonnen hat alles 1997: Maurer besuchte ohne große Vorstellungen die Bootsmesse Tulln und war vom ersten Moment an überwältigt. "Da mussten sie mich um 19 Uhr rauswerfen, so fasziniert war ich von all dem, was es da zu sehen gab", erinnert sich Maurer. Wenig später war er Besitzer einer mittleren Motoryacht, machte das Fluss- und später das Küstenpatent. Heute besitzt er ein aus Großbritannien importiertes Boot mit 13 Metern Länge und 660 Pferdestärken, das für acht Personen zugelassen ist. Er hat die gewerbliche Schiffsführerausbildung absolviert und hat eine Firma namens "Motoryacht Wachau" gegründet. Die ersten Aufträge hat er schon, obwohl noch nicht einmal noch die Webseite in Betrieb ist.

Angebot

"Die Sonnwendfeier mit den vielen Feuerwerken kann man am besten vom Boot aus erleben. Wer nicht unter so vielen Leuten sein will wie auf den Schiffen, kann sich meine Yacht mieten, dabei ein Glas Wein trinken. Oder man kann eine Schleusenfahrt erleben", sagt Maurer. Selbst eine Übernachtung in einem der beiden Schlafzimmer ist möglich. Ab 390 Euro für die erste Stunde (danach wird es deutlich günstiger) ist man dabei. "Bei einer Gruppe ist es für den Einzelnen nicht so viel", so Maurer. Saisonstart ist zu Ostern geplant.

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