Mit einem originalgetreu nachgebauten Ruder- und Segelboot wollen Wissenschafter der Donau Universität Krems gemeinsam mit 46 Projektpartnern in zehn Donauländern die 2.000-jährige Geschichte des Donaulimes sichtbar machen. „Die Rekonstruktion basiert auf den Funden von fünf spätantiken Schiffen aus dem vierten Jahrhundert nach Christus bei Mainz“, erklärt Projektleiterin Anna Maria Kaiser von der Donau Universität Krems.
Derzeit wird in Deutschland am römischen Donauschiff gebaut. „Wir haben Werkzeug nachgebaut und es versuchsweise eingesetzt. Aber wir hatten durch Corona weniger Zeit als ursprünglich gedacht“, so Kaiser; also wurde dann doch auf modernes Werkzeug zurückgegriffen.
Beim verwendeten Material habe man sich aber an die historischen Originale gehalten. Das Boot aus Eichenholz wird 18 Meter lang, 2,8 Meter breit und „mit den 4.000 Eisennägeln etwa sechs Tonnen“ schwer, erklärt die Projektleiterin.
Schiffsbesatzung gesucht
18 bis 20 Ruderer sollen darin Platz haben und am 15. Juli – wenn es der TÜV zulässt – in Ingolstadt in die Donau stechen. Eine Besatzung aus 200 Freiwilligen in Römerkluft soll die „Danuvina Alacris“ dann bei der Verbindungsfahrt auf dem südlichsten Arm der Donau abwechselnd bis ins Donaudelta beim Schwarzen Meer lenken.
Täglich sollen 40 Kilometer zurückgelegt werden, Ruderer werden noch gesucht (www.donau-uni.ac.at). Im November soll das Römerschiff im Zielhafen einlaufen.
„In jedem Land entlang der Route wird es ein Fest geben, wenn die Römer kommen“, so Kaiser. In Österreich ist es für 30. Juli in Tulln geplant.
Nachdem die "Danuvina Alacris" den Donaulimes entlang gerudert ist, soll das Boot der Tourismusentwicklung in Städten entlang des einstigen Grenzwalls dienen und jedes Jahr in einen anderen Ort geschifft werden. Das Römische Schiff ist Teil des von der EU geförderten Projekts „Living Danube Limes“.
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