Donaubrücke: Neues Verkehrskonzept soll Stimmung retten

Wegen des immer schlechter werdenden statischen Zustands muss die Mauthausner Brücke bis 2027 ersetzt werden
Die Länder Nieder- und Oberösterreich wollen mit den Gemeinden den Pendlerverkehr im Bereich der Mauthausner Donaubrücke drosseln. Widerstand bleibt aber aufrecht.

NÖ, OÖ. Im facettenreichen Verkehrspoker um den dringenden Neubau der Donaubrücke bei Mauthausen zwischen Nieder- und Oberösterreich haben sich Länder und fünf Gemeinden nun in einem ersten Kompromissprojekt gefunden. Es wurde ein Verkehrskonzept für die Region in Auftrag gegeben, das von den Kommunen schon seit Jahren gefordert wurde.

Ein verkehrstechnisches Gesamtkonzept fehle aber weiterhin, beklagen die Bürgermeister. Auch an den Einsprüchen beim Verwaltungsgerichtshof gegen die neue Donaubrücke und den Plan, diese ohne UVP-Verhandlung genehmigen zu lassen, ändert die neue Kooperation nichts. Gegen den UVP-Freistellungsbescheid des Landes Niederösterreich wurde, wie berichtet, mehrfach Beschwerde eingelegt.

Donaubrücke: Neues Verkehrskonzept soll Stimmung retten

Neue Donaubrücke wird 700 Meter östlich der alten Brücke neu errichtet

In einem Jahr sollen die beiden beauftragten Firmen nun einmal den Projekt-Endbericht zum grenzüberschreitenden Verkehrskonzept vorlegen. Analysen und Maßnahmenvorschläge zur Reduktion und Kanalisierung des massiven Straßenverkehrs im Enns-Donau-Winkel werden laut nö. Straßendienst erwartet. Dabei soll es im betrieblichen Mobilitätsverhalten in der Region zu Alternativen kommen.

„Wir sehen durch umfassende Information der Mitarbeiter sowie individuelle Maßnahmen der Betriebe hohes Verlagerungspotenzial“, sagt der nö. Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP). Man wolle individuellen Aktionen initiieren und dabei unterstützen, sagt er. Die Straßenplaner der Länder haben die täglichen Blechlawinen, die sich durch das Nadelöhr der alten Donaubrücke zwängen, im Fokus.

Mobilitätsmanagement

Über ein betriebliches Mobilitätsmanagement sollen für Arbeits- und Dienstwege Job-Tickets, Dienstfahrräder, neue Radabstellplätze oder optimierte Fahrzeugpools als Alternativen schmackhaft gemacht werden.

Der oö. Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) ortet mit dem Konzept einen Beitrag dazu, dass sich die Regionen Perg (OÖ) und Amstetten (NÖ) über das Bauvorhaben Donaubrücke hinaus vernetzten, um Pendlerstaus zu verhindern und die Klimabilanz zu verbessern.

Das Konzept, das die Gemeinden mitfinanzieren, sei nützlich, sagen die Bürgermeister Thomas Punkenhofer aus Mauthausen (OÖ) und Daniel Lachmayr aus Ennsdorf (NÖ). Die Grundprobleme der massiven Verkehrsüberlastung der Gemeinden und des ständigen nur stückweise Planens würden damit allerdings nicht gelöst: „Es wurde 20 Jahre verschlafen, für einen ordentlichen Ersatz für die alte Donaubrücke zu sorgen“, so Punkenhofer.

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