Donau-Urwasser wird angezapft

Defekte Pumpe und Schieber im Magersdorfer Brunnen wurden erneuert
Nach neuerlichem Trinkwasser-Engpass durch Pumpendefekt in Hollabrunn wurde die Förderung für den Bau von zwei Brunnen vorgezogen.

Trinkwasser und Hollabrunn. Das war in jüngster Vergangenheit eine knappe Geschichte. Innerhalb eines Jahres drohte die Versorgung mit dem kostbaren Nass zwei Mal zu kollabieren. Nur mit einem Tankwagen und viel Geld konnten die Stadtwerke den Ausfall von Pumpen kompensieren und die Wasserversorgung für die knapp 12.000 Einwohner aufrecht erhalten.

"Wir haben immer alles unternommen, dass die Versorgung zu jeder Zeit funktioniert", sagt Bürgermeister Erwin Bernreiter im Nachhinein. Mag sein. Bei der Bevölkerung kam die Botschaft mit dem Aufruf zum Wasser-Sparen Anfang Juni natürlich anders an. Nachdem die Pumpen im 1913 in Magersdorf gegrabenen Trinkwasserbrunnen den Geist aufgaben und nicht umgehend eine gleichwertige neue Pumpe lieferbar war, waren die Verantwortlichen mit viel Kritik konfrontiert. Unter anderem damit, dass die Stadtwerke keine Ersatzpumpe auf Lager gelegt hatten. "Das ist ein heikles Thema. Wenn die Pumpen liegen, werden die Lager kaputt und außerdem erlischt die Garantie", sagt Bauer. Und die Pumpen alle paar Jahre "auf Verdacht" zu wechseln, sei wirtschaftlich auch nicht vertretbar.

Am Limit

Dass die Wasserversorgung der Bevölkerung vor allem in den Sommermonaten mit den vorhandenen vier Brunnen seit Jahren am Limit ist, weiß man nicht erst seit heute. "Deshalb planen wir auch schon seit vier Jahren den Bau von neuen Brunnen", sagt Bauer. Bei Probebohrungen wurde man im Kirchenwald in der Tiefe fündig. "Exzellentes" Wasser soll es sein, mit wenig Nitratbelastung. "Das ist das Urwasser der Donau", sagt Bauer. 750.000 Euro kosten die zwei Bohrungen bis in die Tiefe von etwa 50 Meter.

Wenn alles nach Plan läuft, dann könnte das angezapfte Wasser der Ur-Donau bereits im Herbst durch die Leitungen zum Verbraucher fließen. Angepeilt ist die Förderung von 10 bis 15 Sekundenlitern. Damit soll das "Herzstück" der Trinkwasserversorung – der Magersdorfer Hochbehälter – nie mehr auf dem Trockenen sitzen.

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