Donau-Auen: Naturversuch spaltet die Umweltschützer

Bad Deutsch-Altenburg - Der geplante - und höchst umstrittene - Eingriff in die sensible Nationalpark-Ökologie spaltet die Gemüter von namhaften heimischen Umwelt-Experten. Wie berichtet, soll ein Naturversuch gegen die fortschreitende Donau-Eintiefung bei Bad Deutsch-Altenburg unternommen werden. Ansonsten droht die schleichende Austrocknung des Nationalparks Donau-Auen. Zurzeit prüft das Land NÖ, ob für das millionenschwere Projekt der Wasserstraßen-Gesellschaft via donau eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) nötig ist.

Unterdessen zeigen sich Umwelt-NGOs unterschiedlicher Auffassung. Während WWF-Beirat Georg Rast betont, dass "wir diesen Versuch unbedingt brauchen", spricht der renommierte Biologe Bernd Lötsch von "einem völlig überdimensionierten Projekt". Ins selbe Horn stößt Wolfgang Rehm von der Umweltschutzorganisation Virus. "Die jetzige Versuchsanordnung ist zwecklos und wäre wissenschaftlich nicht aussagekräftig." Die drei Kilometer lange Donaustrecke eigne sich aufgrund ihrer geologischen Beschaffenheit nicht dafür. Rehm stellt jedoch klar: "Es ging nie darum, etwas zu verhindern. Vielmehr um eine Anpassung an moderne wissenschaftliche Methodik."

Peter Weish vom Forum Wissenschaft & Umwelt konstatiert "persönliche Befindlichkeiten" als Grund für die seit Wochen öffentlich ausgetragenen Diskussionen.

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