Airborne Technologies wurde 2008 gegründet. Die Firma mit Sitz am Flugplatz Wiener Neustadt ist spezialisiert auf Modifikationen von Flugzeugen und Helikoptern für Einsätze von Überwachungs-, Beobachtungs-, Vermessungs- und
Suchaufgaben bis hin zu hoheitlichen Missionen staatlicher Institutionen und Behörden. Zu den Kunden zählen vorwiegend europäische Exekutivbehörden wie die Flugpolizei aus England, Deutschland, Irland, Polen und Slowenien sowie die Grenzschutzbehörden aus Spanien, Dänemark, Bulgarien und Griechenland.
Im Jahr 2013 erfolgte der Einstieg von Erik Prince als Gesellschafter bei Airborne Tech. über die Frontier Services Group Limited. Diese Beteiligung war bis März 2018 aufrecht.
2014 erfolgte der Ankauf von zwei Trush-Flugzeugen. Anschließend wurden in Wiener Neustadt Triebwerke und Cockpits mit vier Millimeter dicken Stahlplatten gegen Beschuss geschützt. Der Sprühmitteltank wurde zu einem weiteren Treibstofftank umfunktioniert. Die Tanks wurden zur Verminderung des Explosionsrisikos mit Aluminium verkleidet. Durch den Umbau wurde die Flugdauer der Maschinen von maximal elf auf max. 16 Stunden erhöht. Der Einbau diverse Überwachungssysteme wie einem SCAR-Pod, einer Downlink-Antenne und einem Laser-Range-Finder dient der Aufklärung aus der Luft. Aufnahmen für Waffensysteme wurden ebenfalls angebracht.
Erik Prince und Airborne sollen für das Trush-Projekt einen australischen Kampfpiloten sowie dessen Landsmann und späteren Chef der Airborne-Flugerprobung eingesetzt haben. Der erstangeklagte Chefpilot flog demnach am 3. November 2014 mit der Trush mit Kennung T7-SAW erstmals von Wiener Neustadt nach Malta – mit an Bord das FLIR-Kamerasystem. Für die Anklage ist das deshalb wichtig, weil es dafür einer Dual-Use-Genehmigung des Wissenschaftsministeriums bedarf. Dieser Bescheid wurde offiziell für die „Kijipwa Aviation Ltd.“ von Erik Prince beantragt, und zwar zur Überwachung von kenianischen Pipelines.
Eine Panne habe schließlich den Weiterflug der Maschine von Malta in den Südsudan verhindert, weshalb das Flugzeug am 12. November 2014 laut Flugaufzeichnungen nach Österreich zurückkehrte, um am 10. Dezember 2014 erneut Richtung Afrika zu starten. Der Chefpilot, Erik Prince und ein Airborne-Techniker waren einige Tage im Südsudan, wo auch Tests mit der Maschine durchgeführt wurden. Laut Prince sei das Flugzeug aber nur wegen „technischer Probleme“ dort gelandet. Zeugen geben allerdings an, dass die Trush samt Bodenstation im Südsudan zu Vorführungszwecken stationiert wurde. Laut Protokoll des australischen Ex-Airforce-Piloten „operierte“ die Maschine bis Ende 2015 in dem Bürgerkriegsland. Einer konkreten Seite in dem bewaffneten Konflikt konnte das Flugzeug nicht zugeordnet werden.
Der zweite Trush-Flieger mit der Kennung T7-SAX wurde am 25. Juni 2015 vom Chefpiloten an die bulgarische Flugzeugfirma LASA geliefert und von Wr. Neustadt nach Sofia überstellt. Das Modell wurde später mit Raketenwerfern und Maschinengewehren auf der Pariser Flugmesse martialisch zur Schau gestellt.
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