Diskussion um Windkraft spaltet Gemeinden

windräder
An mehreren Fronten kämpfen besorgte Anrainer gegen geplante Energie-Projekte.

Schade, dass man den Entrüstungssturm, der derzeit über das Waldviertel braust, nicht unmittelbar zur Stromerzeugung nützen kann. In vielen Gemeinden, in denen Windparks geplant sind, kämpfen Gegner um Gehör. Wie auch Volksbefragungen zeigen, sind es gar nicht so wenige, die der vermeintlichen sauberen Energielösung für die Zukunft skeptisch gegenüber stehen. Jüngstes Beispiel ist Sigmundsherberg, Bezirk Horn. Zwar haben sich 765 Menschen – also etwa 57 Prozent – für die Anlage ausgesprochen, aber immerhin 577 waren dagegen. Die Beteiligung an der Befragung in Sigmundsherberg am Sonntag war mit fast 82 Prozent und 1365 abgegebenen Stimmen – an einem Tag mit feinem Ausflugswetter – beachtlich.

Doch die Gegner der Windkraftanlagen lassen nicht locker. Sie bemühen sich weiter, die Probleme zu thematisieren, die ihrer Meinung nach mit den bis zu 200 Meter hohen Windrädern verbunden sind. Die Interessensgemeinschaft Waldviertel beispielsweise bietet jede Menge Fachspezialisten auf, um Teilaspekte der Problematik zu erörtern.

Resolution

Auch in Göpfritz an der Wild, Bezirk Zwettl, ist eine Bürgerbefragung geplant. Im Vorfeld hat der nö. Naturschutzbund eine Resolution gegen den gemeindeübergreifenden Windpark "Wild" beschlossen und sich mit regionalen Gegnern solidarisiert. "Durch die geplante Errichtung von Windrädern und aller damit verbundenen Bauten von Zufahrtswegen bis hin zu den Anlagen selbst sind neben Waldrodungen Eingriffe in den Wasserhaushalt absehbar", heißt es in der Resolution. "Für die Vogelarten müssen die geplanten Windkraftanlagen als Risiko genannt werden", meint der Naturschutzbund.

Gegen den Windpark der "WEB Windenergie" in Großgöttfritz, Bezirk Zwettl, kämpft auch weiterhin die Bürgerinitiative "Unsere Heimat". Geplant sind insgesamt vier Großwindräder mit einer Höhe von jeweils 200 Metern. Die Anrainer sehen das Landschaftsbild, die Immobilienwerte, den Naturschutz und die Gesundheit als Konfliktpotenzial. "Unser in Auftrag gegebenes Gutachten und jenes der Betreiber sind komplett gegensätzlich", sagt Sprecher Günther Maier. Seine Vogelschutz-Stellungnahme habe er nun dem Umweltanwalt übergeben.

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