Die regionalen Klimatickets in NÖ werden bald billiger
Niederösterreich senkt ab November die Preise für regionale Klimatickets um bis zu zehn Prozent. Verwendet werden dafür Mittel des Bundes, der den Ländern zusätzlich 80 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Davon fließen 15 Millionen nach Niederösterreich. Das VOR-Regionsticket kostet künftig 495 statt 550 Euro, das Metropolregionsticket 860 statt 915 Euro, sagte Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) am Donnerstag in einer Pressekonferenz mit Ministerin Leonore Gewessler (Grüne).
„Neben dem österreichweiten Angebot braucht es leistbare regionale Angebote“, betonte die Mobilitäts- und Umweltministerin in St. Pölten. Die zusätzlichen 15 Millionen Euro für Niederösterreich werden jeweils zur Hälfte für Preisreduktion und Angebotsausweitung genutzt, erklärte Schleritzko. „Wir wollen die Sitzplatzkapazität perspektivisch deutlich ausbauen - durch Infrastrukturmaßnahmen, durch neue Züge, durch besseres Angebot“, sagte Gewessler.
Das Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) Klimaticket Senioren und Jugend für Niederösterreich sowie das Burgenland wird ab 1. November um rund zehn Prozent günstiger und kostet 372 Euro. Rund sechs Prozent Ersparnis ergeben sich beim Klimaticket Metropolregion, das in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland gilt. Der Vollpreis beträgt künftig 860 Euro, Senioren zahlen 607 Euro. Rund fünf Prozent günstiger wird das Klimaticket Spezial und Jugend mit einem Preis von 737 Euro. Bestehende Kunden werden automatisch auf den neuen, günstigeren Tarif umgestellt, hieß es. Wer bereits ein Klimaticket besitzt, zahle bei einem Abbuchungsauftrag ab November einen vergünstigten Monatspreis. Wer die Fahrkarte im Voraus bezahlt hat, soll sich beim VOR melden, sagte Geschäftsführer Wolfgang Schroll.
51.500 Klimatickets in Niederösterreich
Bisher haben laut Gewessler über 180.000 Menschen ein Klimaticket gekauft. 120.000 österreichweite Klimatickets entfielen seit dem Start am 25. Oktober 2021 auf die Ostregion, davon 51.500 auf Niederösterreich. Gemeinsam mit Regions- und Metropolregionstickets wurden 85.000 im Bundesland verkauft, dazu kommen 15.000 VOR-Streckenkarten. Vor Einführung des Klimatickets wurden laut Schleritzko 60.000 Jahrestickets in Niederösterreich verkauft, skizzierte er ein deutliches Plus bei Dauerkartenbesitzern.
"Kleiner Schritt in die richtige Richtung"
Der Verkehrssprecher der SPÖ Niederösterreich, LAbg. Gerhard Razborcan, sah in der Vergünstigung „einen kleinen Schritt in die richtige Richtung“ und erneuerte in einer Aussendung die Forderung nach einem 365-Euro-Jahresticket. Das Öffi-System müsse durch deutlich mehr Züge und eine bessere Taktung attraktiviert werden, zudem müssten alle unter 26 Jahren in Ausbildung in den Genuss des TOP-Jugendtickets kommen. Das langfristige Ziel müsse es sein, gratis Öffis anzubieten.
Die Grüne Landessprecherin Helga Krismer begrüßte in einer Aussendung die zusätzlichen Mittel des Bundes und forderte einen raschen Ausbau von Infrastruktur und Versorgungsangeboten mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Weiters verlangte sie eine 79-Euro-Jahreskarte für alle Studierenden.
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