Die Radfahrer wollen mitbestimmen
Bei vielen Radwegen hat man das Gefühl, das kann nur ein Autofahrer geplant haben“, kritisiert Werner Hawle. Schon länger stoßen sich er und seine Schwester Maria an Fehlkonstruktionen und zu wenig Rücksichtnahme, wenn es um die Einbindung der Radfahrer in den Verkehr rund um St. Pölten geht.
Vor allem für „Alltagsradler“, die möglichst schnell und direkt von A nach B kommen wollen, seien die meist für Touristen ausgelegten Radwege ungeeignet.
Dagegen will man nun etwas tun. Gemeinsam mit Viktoria King, hat das sportliche Geschwisterpaar die Vorarbeit geleistet, um am 12. Oktober eine Ortsgruppe der Radlobby Niederösterreich zu gründen. Ziel sei es „sowohl regional Verbesserungen umzusetzen, als uns auch als Untergruppe der Radlobby bundesweit für Gesetzesänderungen stark zu machen“, lautet der Plan, den man künftig in Stadt und Bezirk umsetzen will.
Reparatur
Konkrete Vorschläge hat das Trio bereits. So soll etwa beim Bahnhof in St. Pölten, der von Radfahrern stets stark frequentiert wird, eine Reparaturbox installiert werden.
Auch gegen die Pflicht Radwege zu benützen, will man vorgehen und sei seitens der Stadt schon auf offene Ohren gestoßen. „Das wird aber ein Vorhaben, das wir als Lobby bundesweit angehen müssen“, wissen die Aktivisten.
Ebenso will man die Landesstraßen in Zukunft Rad freundlicher gestaltet wissen. „Sie sind die wichtigste Wegeverbindung, oft aber sehr gefährlich für Radfahrer“, weiß Werner Hawle und denkt dabei auch an die Unterschiede zwischen den Radlern: Wir müssen alle Biker in unsere Überlegungen mit einbeziehen. Von der Mutter mit Kindern, über die älteren Leute, die lieber gemächlich radeln, bis zu Menschen die rasch an ihr Ziel kommen wollen.“
Alltagsradler
Ansprechen will man daher „alle Alltagsradler und jene, die es noch werden wollen, wenn dann die Infrastruktur passt“.
Zu einem ersten Vernetzungstreffen wird am 12. Oktober um 18 Uhr in die „Seedose“ am St. Pöltner Viehofner See eingeladen. „Dann wollen wir unsere Ortsgruppe gründen und hoffen auf viele Menschen, die sich mit guten Ideen einbringen.“
Aber auch ohne Mitgliedschaft sei man für Vorschläge, wo und wie man den Radfahrern das Leben erleichtern kann immer dankbar (stpoelten@radlobby.at) .
„Klar ist aber, wir wollen niemanden missionieren. Wir schreiben den Bürgermeistern nicht vor, was sie besser machen sollen. Aber wenn Menschen Ideen haben, unterstützen wir diese.“
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