„Die haben das gut gemacht“

„Die haben das gut gemacht“
Nach Ablauf der Frequency-Putzfrist ist auch die Traisen sauber. Stadler und Jenner halten nichts von Umwelt-Verboten.

Alles ist äußerst erfreulich“, verkündet Frequency-Veranstalter Harry Jenner. „Die Reinigung hat heuer so gut wie noch nie funktioniert.“ Nach 220 Tonnen entsorgtem Abfall nach der Popsause hat sich jetzt auch die Traisen von der Deponie zum sauberen Fluss zurückverwandelt.

14 wasserfeste Müllsammler in Neopren-Anzügen hätten „ganze Arbeit geleistet“ bestätigt Horst Rier, Obmann des Wasserverbandes St. Pölten. „Wenn man die Situation kurz nach dem Festival gesehen hat und jetzt, muss man sagen: Die haben das gut gemacht.“

Die allgemeine Aufregung um den verdreckten Fluss war groß. Nach Ablauf der zehntägigen Putzfrist für das Festivalgelände fand Donnerstag eine behördliche Begehung statt. „Die Reinigung ist heuer besser gelaufen als im Vorjahr“, bilanziert Rathaussprecher Martin Koutny. Einige Mängel seien festgestellt und Jenner zur Behebung „aufgetragen“ worden. „Aber im Großen und Ganzen sieht man: Die Umweltsachen greifen.“

Kontrollfragen

Um dem jährlichen Müll-Wahnsinn Einhalt zu gebieten, forderte ÖVP-Stadtvize Matthias Adl, zivilisiertes „Green Camping“ zur Bedingung für Tickets zu machen oder notfalls die Traisen abzusperren. „Ich halte nichts von Verboten im Umweltbereich, die unlösbare Kontrollfragen aufwerfen. Da hilft nur kontinuierliche Überzeugungs-und Erziehungsarbeit“, erklärt Bürgermeister Matthias Stadler.

Mit hohen Müllsack-Kautionen oder Strafen sei Leuten, die laut Studie im Durchschnitt 650 Euro pro Festivaltag ausgeben, nicht beizukommen, ist Stadler überzeugt. „Das Frequency muss und wird 2013 sauberer werden, da sind wir uns alle einig. Mehr Mülltonnen seien nicht die Lösung. „Dann werfen betrunkene Fans ganze Behälter in den Fluss.“

Gegen rigorose Maßnahmen stemmt sich auch Jenner. „Ich kann nicht neben jedes Zelt eine Security stellen oder ein Überwachungs-Ufo kreisen lassen.“ Und eine Fluss-Sperre? „Die Traisen ist ein Kernthema, das ganz Österreich zum Frequency nach St. Pölten bringt. Am Asphalt oder in der Wiese campieren kannst eh’ überall.“ Jenner: „Ich hoffe, wir können das Green Camping auf 4000 Leute verdoppeln und das Verhalten der Leute verändern. Ich hätt‘s selber gern sauber.“

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