Deutschkurs für Staatsbürgerschaft: Anwärter überfiel Kursleiterin mit Waffen

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22-jähriger Iraker war mit Messer und Pistole bewaffnet bei Prüfung. Er rastete aus, nachdem er beim Schummeln erwischt worden war.

Zu einem gefährlichen Zwischenfall ist es im Bezirk Korneuburg im Zuge einer Deutschprüfung für Bewerber der österreichischen Staatsbürgerschaft gekommen. Einer der Prüflinge, der während des Tests beim Schummeln erwischt wurde, überfiel anschließend die Kursleiterin mit einem Messer und einer Faustfeuerwaffe im Hosenbund. Anschließend wurde das Opfer mehrere Tage von dem Mann erpresst und bedroht.

Der zunächst Unbekannte hatte unter einem falschen Namen am 12. Februar an der Deutschprüfung zur Erlangung der Staatsbürgerschaft teilgenommen. Beaufsichtigt wurde der Test von einer 56-jährigen Kursleiterin aus Wien-Floridsdorf. Als der Prüfling von der Frau beim Schummeln erwischt wurde, ging die 56-Jährige "mit dem Mann vor die Türe, um diesen von der Prüfung auszuschließen", berichtete ein Sprecher der Landespolizeidirektion Niederösterreich.

Messer gezückt

Völlig in Rage soll der mutmaßliche Täter sofort ein Messer gezückt und es der Frau vor die Nase gehalten haben. Dabei zeigte er dem Opfer demonstrativ eine Pistole, die er im Hosenbund verstaut hatte. Der Verdächtige forderte das Mobiltelefon der 56-Jährigen und flüchtete damit vom Tatort.

Da die richtige Identität des Mannes nicht bekannt war, gestalteten sich die Ermittlungen zunächst schwierig. In den folgenden Tagen nach dem Zwischenfall kontaktierte der Unbekannte das Opfer mehrmals über ihr Firmentelefon. In diesen Telefonaten bedrohte er die 56-Jährige massiv weiter. Weiteres forderte der Verdächtige vom Opfer Geld. Als Gegenleistung sollte die Frau ihr geraubtes Mobiltelefon wieder zurück bekommen.

Festnahme

"Bei den akribisch geführten Ermittlungen durch Bedienstete der Polizeiinspektion Langenzersdorf in Zusammenarbeit mit den Kriminalisten des Landeskriminalamtes Niederösterreich konnte ein 22-jähriger irakischer Mann aus dem Bezirk Gmunden als Beschuldigter ausgeforscht werden", heißt es bei der Polizei.

Der dringend Tatverdächtige wurde am 5. März durch Polizisten der Polizeiinspektion Laakirchen und der SIG (Schnelle Interventionsgruppe) Oberösterreich festgenommen und über Anordnung der Staatsanwaltschaft Korneuburg in die dortige Justizanstalt eingeliefert.

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