Der Wolf könnte in die Wiener Alpen zurückgekehrt sein
Im Bezirk Neunkirchen werden Erinnerungen an das Jahr 2011 wach: Damals hatte ein aus einer italienischen Population zugewanderter Wolf im Schneeberg- und Wechselgebiet eineinhalb Jahre lang sein Unwesen getrieben und Dutzende Schafe und Herdentiere getötet. Die Risse konnten dem Tier mittels DNA-Analysen zugeordnet werden.
Nun könnte sich eine ähnliche Situation wie damals abzeichnen. Am vergangenen Samstag hat ein Jäger in Raach am Hochgebirge, wie berichtet, zwischen dem Semmering- und dem Wechselgebiet eine brisante Entdeckung gemacht. Er fand in einem Waldstück ein übel zugerichtetes Reh. Das tote Tier wies deutliche Bissspuren auf, worauf der Verdacht zunächst auf einen Angriff durch einen Wolf fiel.
Expertenmeinung
Es wurde Anzeige bei der Polizei erstattet, ebenso wurden Aufnahmen von dem verendeten Tier angefertigt. Am Montag bestätigte der stellvertretende Bezirkshauptmann von Neunkirchen, Martin Hallbauer, den Zwischenfall und die Anzeige. Laut Hallbauer wurde der Wolfsbeauftragte Georg Rauer damit beauftragt, den Fall abzuklären. Für Spekulationen sei es noch zu früh.
Eventuell könne man mittels eines DNA-Abgleichs abklären, ob Wolfsspuren an dem gerissenen Reh zu finden sind. Die Fotos vom verendeten Reh werden Rauer übermittelt.Raachs Bürgermeister, Rupert Dominik, hat erst durch einen Bericht im KURIER von dem verdächtigen Fund erfahren. Berichte über andere Risse oder Sichtungen in der Region sind ihm bisher keine bekannt. Der Ortschef hofft auf baldige Gewissheit, ob es sich bei dem Übeltäter tatsächlich um einen Wolf handelt. Die Jägerschaft in der Region ist jedenfalls alarmiert.
Patrick wammerl
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