Der Weg führt zu Roma

Gabriela Leimhofer aus Euratsfeld übersiedelt nach Rom
Die 18-jährige Gabriela Leimhofer aus Euratsfeld wechselt zu italienischem Traditionsverein

Gabriela Leimhofer zieht um. Aktuell macht die 18-Jährige die Matura am BORG St. Pölten. „Schaut gut aus“, erklärt die Euratsfelderin zufrieden. Im September tauscht sie das Mostviertel gegen Rom. Dort wird sie ihr Weg täglich ins Fußballstadion führen. Denn Leimhofer ist Kickerin; aktuell spielt sie für Linz in der Bundesliga. Demnächst läuft sie für die AS Roma auf Spielfeld. Aus österreichischer Sicht gelang das bisher nur Herbert Prohaska und Michael Konsel.
Die junge Frau hat Einkaufstaschen in der Hand. „Shoppen und Mode sind mein zweites Hobby.“ Auf ihr Äußeres gibt sie acht. Zuletzt machte sie auch bei der Wahl zur Miss Mostviertel mit. Das erste Hobby, das ist der Fußball. Damit ist sie aufgewachsen. Der Vater war selbst aktiv und ist jetzt Trainer. Die Mutter trainiert ebenfalls. Und der jüngere Bruder spielt. „Sobald ein Ball da war, hab’ ich draufgehaut. Ich bin am Fußballplatz aufgewachsen.“ Aktuell fällt ihr das zwar ein bisschen schwerer – sie hat einen Kreuzbandriss erlitten. „Aber in einem Monat kann ich wieder spielen. Das geht sich genau aus.“
Rom – damit verbindet Gabriela in erster Linie ihren Lieblingsverein. „Francesco Totti ist einer meiner Lieblingsspieler.“ Und die Liebe zur Stadt. „Ich war drei Mal dort. Das hat gleich gepasst. Das Klima, die Leute, die andere Art zu leben.“
Und dann kam ihr die Idee: Sie schrieb ein eMail an AS Roma, stellte sich vor, bekundete ihr Interesse. Und tatsächlich: „Mir wurde geantwortet, ich soll kommen“, ist Leimhofer selbst baff. Das Probetraining fiel leider aus – wegen ihrer Verletzung. Ab September wird sie dennoch mittrainieren. „Mein Ziel ist ein Ein-Jahres-Vertrag.“
„In Österreich steckst du als Fußballerin mehr in den Sport hinein als du bekommst“, sagt sie. Vormittags trainiert sie in der Fußballakademie St. Pölten – mit Burschen. Ein großer Vorteil, ist Leimhofer überzeugt. „Du gehst ganz anders in einen Zweikampf, scheust weniger zurück.“ Nachmittags trainiert sie mit ihrer Mannschaft in Linz.
Auch in Italien wird sie für ihren Traum erst einmal Geld reinstecken müssen. „Ich bin bei einer Gastfamilie und in einer Schule, in der ich täglich Italienisch lerne.“ Denn die Sprache beherrscht die Schülerin noch nicht. Die Grundkosten belaufen sich auf 16.000 Euro – Eltern und Großeltern springen ein. „Die größte Umstellung für mich wird es, allein zu sein“, meint sie.
Ihr Ziel ist groß: „Ich will im Stadion einlaufen.“ Und das sei so gar nicht mit heimischen Stadien vergleichbar. „Dort gibt es auch Fanclubs für die Damenmannschaften, das Stadion ist voll und die Stimmung super.“ Und vielleicht folgt ja auch ihr Bruder nach. „Er ist ein großes Talent. Das wäre genial.“
Sollte es doch nicht mit dem Fußball klappen, hat Leimhofer einen Plan B. „Fernsehen und Moderation interessiert mich. Aber genauso Mode und Design. Mit meiner Oma mache ich selbst Kleider. Die hat nicht jeder. Das taugt mir.“ Oder vielleicht doch ein Wechsel nach England. „Aber das Wetter sagt mir in Italien deutlich mehr zu“, lacht sie.

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