Der Orgelspieler von Notre-Dame

Der Orgelspieler von Notre-Dame
Der 26-jährige Johannes Zeinler aus Niederösterreich zählt zu den aufstrebendsten Organisten Europas

Die Kathedrale von Chartres, Notre-Dame in Paris oder die Kapelle am King‘s College in Cambridge gehörten schon zu den „Arbeitsplätzen“ von Konzertorganist Johannes Zeinler. Der 26-Jährige aus Trübensee bei Tulln spielt seit seinem 9. Lebensjahr Orgel. Seine Großmutter war schon Organistin und er wollte es auch schon immer werden: „Es liegt wohl in der Familie, auch mein Onkel ist Organist“. Die Faszination für das Musikinstrument blieb bestehen. Heute dreht sich sein Leben darum und es gibt kaum einen Tag, an dem er nicht spielt: „Ich spiele Konzerte und studiere in Hamburg Claviorganum“ ein Studium, das sich auf Tasteninstrumente fokussiere, die vor 1800 gebaut wurden, natürlich auch Orgeln darunter, führt Zeinler aus. Er kann schon auf eine Reihe von Preisen zurückblicken: „Die zwei bedeutendsten waren 2015 der erste Preis beim internationalen Orgelwettbewerb in St. Albans und im Vorjahr beim prestigeträchtigen ‚Grand Prix de Chartres‘“, erzählt er. Als Organist reist er viel herum, man muss flexibel sein: „Die Instrumente kommen nicht zu einem. Die Kirchen und Kathedralen sind mein Arbeitsplatz. Jede Orgel ist maßgeschneidert für den Raum in dem sie steht“. Das mache auch die Schwierigkeit beim Spielen aus, denn „man muss sich immer wieder aufs Neue anpassen, keine Orgel gleicht der anderen“, sagt Zeinler.

Nachwuchs

Manche Orgeln haben nur 100 Pfeifen, andere 5.000 oder mehr. Auf die Frage hin, ob Orgelmusik nur etwas für ältere Leute und Kirchengänger sei, entgegnet er: „Es ist natürlich mit der Kirche verbunden – zumindest bei uns – in Russland oder im asiatischen Raum hat es gar nichts mit Kirche zu tun. Es gibt sehr viel talentierten Nachwuchs, ich denke nicht, dass es verstaubt ist, sondern zeitlos“

Er gibt am 25. August um 20 Uhr ein Konzert im Stift Melk.

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