Der lange Weg zum schwarzen Gürtel

Der lange Weg zum schwarzen Gürtel
Seit Sommer können Jung und Alt in der Young-Ung Taekwondo-Schule in Wiener Neustadt die fernöstliche Kampfkunst erlernen.

Erschöpft und verschwitzt, aber sichtlich stolz binden sich Joshua und Nikolaus ihre neuen weiß-gelb gestreiften Gürtel um die Hüfte. Die beiden Buben haben soeben ihre erste Taekwondo-Prüfung abgelegt und sind nun keine Neueinsteiger mehr. Doch der Weg zum schwarzen Gürtel ist noch weit. „Schwarz ist die Farbe der Meister und nur diesem vorbehalten“, erklärt ihnen Großmeister Andreas Held. Der 44-jährige Bayer ist seit 1998 Meister der Taekwondo-Kunst, seit vier Jahren Großmeister, zerschlägt mit bloßen Händen faustgroße Flusssteine, besitzt sämtliche Sportzertifikate und absolvierte zahlreiche osteopathische, psychologische und pädagogische Ausbildungen.
 

YOUNG-UNG TAEKWONDO Wiener Neustadt

Großmeister Andreas Held (l.) mit seinen Schülern Joshua, Nikolaus, Dragos und Mark, und Trainer Wolfgang Schanik-Vysata (r.)

Held selbst besitzt übrigens sechs schwarze Gürtel und ist somit der einzige Träger des 6. Dan im traditionellem Taekwondo in Österreich. Anlegen sollte man sich also nicht mit ihm.

Training für Körper und Geist

Um ihre  erste Prüfung zu bestehen, mussten Joshua und Nikolaus mehrere Übungen bestreiten: Ein „Hyong“ – eine festgeschriebene Bewegungsfolge – musste absolviert, ein Holzbrett mit der Ferse zerschlagen und Liegestütze gestemmt werden. Auch über Bescheidenheit und Ehrlichkeit mussten die Buben erzählen. Denn die fernöstliche Kampfkunst ist weit mehr als reine körperliche Anstrengung:  Man lehrt das richtige Atmen, Koordination, mentale Fitness, geistige Willenskraft und ethische Aspekte.

YOUNG-UNG TAEKWONDO Wiener Neustadt

Rund 3000 Schüler werden derzeit in ganz Österreich ausgebildet. Vier Young-Ung Taekwondo-Schulen gibt es in NÖ

Seit Ende August ist die Young-Ung Taekwondo-Schule in der Bilingual Junior High School in Wiener Neustadt zu Hause. Sie ist eine von  24 in Österreich, die erste eröffnete Andreas Held 2003 in Wien. Rund 3000 Schüler werden derzeit trainiert – die jüngsten Schützlinge sind drei Jahre alt, die ältesten um die 80. „Wer auch noch im  Alter Teakwondo betreibt, verbessern seine Beweglichkeit, beugt Demenz vor,  stärkt seine Sehnen und Gelenke und bleibt sowohl körperlich als auch mental jung und  selbstbewusster“, erläutert Held.

Taekwondo ist übrigens ansteckend: Auch einige Eltern der jungen Schüler trainieren mittlerweile und sind vom Kampfkunst-Fieber gepackt.

www.yu-taekwondo.at

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