Defekt als Ursache für Heizwerkbrand
Knallende Dachplatten, krachende Holzbalken im prasselnden Feuer, dazu heulende Sirenen und hektische Kommandorufe der ersten Feuerwehrleute. Mit dem Vollbrand des Fernheizwerks am Ortsrand erlebte der idyllische Tourismusort Göstling Sonntagabend das größte Brandinferno der jüngeren Geschichte.
Einem aufmerksamen Nachbarn waren gegen 17.30 Uhr die aus dem Dach der Fernwärmeanlage züngelnden Flammen aufgefallen. Er schlug Alarm. Als wenige Minuten später die Feuerwehr Göstling beim Brandobjekt eintraf, stand das Betriebsgebäude bereits in Vollbrand. Windböen fachten den Großbrand nicht nur an, sondern peitschen auch Funkenschwärme in Richtung Ortszentrum. Mit Löschwasser aus der nahen Ybbs kämpften schließlich mehr als 100 Einsatzkräfte von fünf Wehren über Stunden gegen die Feuersbrunst an. Immer wieder flammten Glutnester im Hackgutlager oder in verschiedenen Gebäudeteilen auf. Trotz des engagierten Einsatzes konnte die Feuerwehr die Zerstörung der Betriebsanlage der bäuerlichen Fernwärmegenossenschaft nicht verhindern. Der Hauptteil des Werks war 1991 errichtet worden, 2009 wurde die Anlage mit einem modernen Technikraum aufgerüstet. Der Sachschaden dürfte bei mehr als 2,5 Millionen Euro liegen.
Die Brandkatastrophe bescherte den Gemeindeverantwortlichen durch den Totalausfall des Heizwerks mitten im Winter eine echte Notlage. Zum Glück konnte aber ein freies mobiles Heizwerk ausgeforscht und angefordert werden. „Die Leute haben die Nacht durchgearbeitet. Um 3 Uhr Früh konnte über das mobile Werk wieder Wärme geliefert werden“, sagte Bürgermeister Fritz Fahrnberger. 84 Objekte, darunter alle Gemeindebauten, Schulen und Arztpraxen, 50 Haushalte und das touristisch wichtige Ybbstaler Solebad werden mit Fernwärme beheizt. „Mit der provisorischen Heizölanlage ist die Versorgung gesichert. Sie kann sogar mehr Wärme liefern als die alte Anlage.
Brandursache
Montag fanden Brandermittler des NÖ Landeskriminalamts die Ursache für das Feuer. Es soll durch einen Defekt in der automatischen Ascheaustragung der Anlage und durch zusätzliche technische Probleme ausgelöst worden sein. Die Asche wird über eine Art Förderband abtransportiert, dabei kam es zum Hitzestau und schließlich zum Brand.
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