Debatten um Zukunft der Lifte

Debatten um Zukunft der Lifte
Das Land NÖ wirft Rettungsanker für Sommerbetrieb. Mögliches Schröcksnadel-Engagement findet auch Kritiker.
Debatten um Zukunft der Lifte

Eigentlich lebt hier jeder irgendwie vom Tourismus.“ Die Pleite der Hochkar-Bergbahnen könne niemanden unberührt lassen, bei den Unternehmen herrsche Zukunftsangst, sagt Elisabeth Fahrnleitner, Geschäftsführerin des Göstlinger Tourismusvereins. Bei der Generalversammlung gingen Donnerstagabend deshalb auch die Wogen hoch. Die Versammlung der Beherberger mit rund 1500 Gästebetten, konnte aber auch zur Beruhigung beitragen.

Der Chef der landeseigenen NÖ Bergbahnengesellschaft, Markus Redl, kündigte eine Aktion zur Rettung des Sommergeschäfts an. Fünf Gastbetriebe sind direkt am Hochkar vom Liftbetrieb auf den Vorgipfel angewiesen. Die NÖ Bergbahnen haben beim Insolvenzverwalter um einen Pachtvertrag angesucht. „Wir hoffen, dass Anfang Juli der Lift läuft“, sagt Fahrnberger.

Über die Fortführung des Winterbetriebes gibt es naturgemäß aber noch große Fragezeichen. Die Gläubigerversammlung ist für 14. August angesetzt. Wie berichtet, wollen sich laut Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav, die NÖ Bergbahnen gemeinsam mit der Schröcksnadel-Gruppe um eine Hochkar-Übernahme bewerben. Das stößt in Göstling nicht nur auf Jubel. Eine Gruppe aus Unternehmern und Privaten hat ebenfalls Ambitionen gezeigt. Man wolle einen in der Region gewachsenen Leitbetrieb ungern in fremde Hände geben, heißt es. Schröcksnadel, der am benachbarten Ötscher mit strenger Führung für frischen Wind gesorgt hat, wird in Göstling auch kritisch gesehen. Der aktuelle Streit in Innsbruck, wo die Schröcksnadel-Gruppe die Patscherkofelbahn abgestellt hat, liefert den Kritikern Argumente.

Überraschung

„Wir sind sehr überrascht, dass da schon viel im Vorfeld abgemacht wurde. Das müssen wir jetzt überdenken“, sagt einer der Privatinvestoren, der nicht genannt werden will.

Schröcksnadel wurde auch befürwortet. Erfahrung durch viele Lift-Beteiligungen, Professionalität und das Ötscher-Engagement sehen Touristiker, wie Andreas Purt und Obfrau Michaela Hinterholzer als Vorteil. „Für Experimente ist kein Platz.“

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