Dauerstreit um Bio-Heizwerk Vösendorf

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Auch nach zweieinhalb Jahren Zank ist weiterhin keine Lösung in Sicht.

Die Fronten in der Diskussion um die Errichtung eines Biomasse-Heizwerks sind verhärtet. Auch eine jüngste Gesprächsrunde brachte kein Ergebnis. Während die EVN die umstrittene Anlage weiter errichten will, sind Anrainer und Gemeinde weiter dagegen.

Geplant ist, direkt neben der Südautobahn, vis-a-vis der Shopping Citya Süd, ein Biomasse-Heizwerk zur Produktion von Strom und Wärme zu errichten. Doch seit erste Pläne bekannt wurden, gibt es Widerstnd.

„Es geht um unsere Umwelt und unsere Lebensqualität. Und an unseren Argumenten hat sich nichts geändert“, sagt Anrainerin Sophie Trauttmansdorff. Wie sie denken viele in Vösendorf.

Auf der einen Seite will man sich nicht mit einem 40 Meter hohen Betonklotz in den Feldern anfreunden. Auf der anderen Seite werden Staub und Lärm befürchtet. Durch das Heizwerk selbst und vor allem durch die Anlieferung mit Lkw. „Schon jetzt sind die Emissionswerte durch die Autobahn zu hoch. Wir wollen nicht noch mehr Verkehr“, meint Trauttmansdorff.

Gespräche ergebnislos

Ein Treffen der beiden Seiten bei der Landesregierung brachte keine Annäherung, nun folgte ein Gespräch bei der EVN. „Die Stimmung war sehr freundlich, die EVN sucht die Kommunikation. Das ist lobenswert. Aber man hält hartnäckig an dem Bau fest und ignoriert unsere Argumente“, sagt Trauttmansdorff. Man werde alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen; Bauansuchen werden beeinspruchen.

Hightech-Anlage

EVN-Sprecher Stephan Zach betont, dass man für Vorschläge offen sei, aber an dem Projekt festhalte. „Der Bedarf für Biowärme im Bezirk Mödling ist enorm. Wir planen neben dem großen Werk in Vösendorf auch kleinere Anlagen.“

Das umstrittene Projekt sei eine Hightech-Anlage: „Spezielle Staubfilter entfernen 99,9 Prozent der Schadstoffe aus dem Rauchgas. Mit dem Abladen der Biomasse wird bei Anlieferung erst begonnen, wenn der Lkw in der Halle steht und diese luftdicht verschlossen ist. Der Staub wird abgesaugt und verbrannt. Wir reden von zwölf bis 15 Lkw täglich. In der Nacht und am Wochenende gibt es gar keine Anlieferung“, sagt Zach.

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