Das letzte Spiel nach 28 Jahren ASK Bad Vöslau

Das letzte Spiel nach 28 Jahren ASK Bad Vöslau
Eine Vereinsikone tritt ab: Georg Sevcik spielt das letzte Match in seiner langen Fußballer-Karriere

1996 gelang der Nationalmannschaft mit Spielern wie Andi Herzog und Toni Polster die WM-Qualifikation – und Georg Sevcik startete seine Fußballkarriere beim ASK Bad Vöslau. 28 Jahre später nimmt die Nationalelf an der EM teil – und Georg Sevcik spielt immer noch in Bad Vöslau. Morgen, 15. Juni, steht aber das allerletzte Match des ASK-Kapitäns an.

Fußball, dafür hat er „nie die Leidenschaft verloren“, betont der 36-Jährige. Insgesamt ist er auf mehr als 600 Spiele gekommen, seit 2005 steht er in der Kampfmannschaft und „es hat immer Spaß gemacht“. Wobei für Sevcik das Motto „I leb’ für mein Verein“ nie ein Lippenbekenntnis war. Wöchentlich dreimal Training und einmal Match – danach hat er sich sein Leben eingeteilt. „In all den Jahren hab ich nur bei zwei Spielen gefehlt. Ich war sogar einmal bei einer Hochzeit eingeladen und bin dazwischen zum Training gefahren. Rückblickend eigentlich ziemlich verrückt“, sagt er lachend.

Jetzt sei es aber doch an der Zeit, die Fußballschuhe an die Wand zu hängen. Für Beruf und Familie will er mehr Zeit haben und langsam ist auch die körperliche Verfassung ein Thema. „Ich möchte entscheiden können, wann ich gehe und nicht solange spielen, bis nichts mehr geht.“

Von seinem ASK hat es ihn nie weggezogen. „Einmal hab ich einen Anruf von einem anderen Verein bekommen, ob ich wechseln will. Ich habe Nein gesagt, und das war das“, erzählt Sevcik schmunzelnd.

„Gänsehautstimmung“

Erfolgserlebnisse gab es beim ASK einige. 2009, als man „pünktlich“ zum 90-Jahr-Jubiläum den Meistertitel in der 2. Landesliga schaffte. Die Erinnerung an das letzte Heimspiel bringt Sevcik jetzt noch zum Lächeln. Und dann 2011, als man im Cup den Wiener Sport-Club ausschalten konnte und dann gegen Rapid Wien spielte. „Die Stimmung war der Wahnsinn. Ich kriege heute noch Gänsehaut. Die Zeit in der 1. Landesliga und das Gefühl zu haben, jedes Spiel gewinnen zu können, waren toll.“ Aber auch weniger schöne Erfahrung wie der Abstieg 2016 gehörten zum Sportlerleben.

Auch wenn er jetzt der „Alte“ im Team ist und die Mitspieler schon einer anderen Generation angehören, ist er weiter mit Begeisterung dabei. „Wichtig ist, dass die Mannschaft harmonisiert und die Gemeinschaft passt“, sagt Sevcik. Dem Verein will er auch nach dem Rücktritt erhalten bleiben und mit der Jugend arbeiten, „Nicht als Trainer, aber ich möchte mich engagieren, denn ganz ohne Fußball kann ich nicht“, sagt er.

Vorher steht morgen, Samstag, aber noch das letzte Match auf dem Spielplan. Und da geht es um viel, denn ein Heimsieg gegen Mistelbach muss her und Konkurrent Obergänserndorf muss gleichzeitig verlieren. Dann ist der Klassenerhalt (2. Landesliga Ost) gerettet. Gebührend verabschieden wird der ASK seinen Rekordspieler aber so und so.

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