Das Leben ist nur ein Spiel

Das Leben ist nur ein Spiel
Christian Freißlich hat das Obergeschoß seines Hauses zur Spielhalle gemacht.

Das Spiel ist sein Leben. Aber nicht irgendeines: Christian Freißlich aus Waidhofen/Thaya, knapp 40, hat seine Freizeit dem Brettspiel verschrieben. Er hat nicht nur Hunderte davon gesammelt, sondern veranstaltet bei sich zu Hause regelmäßig Turniere, bei denen sich Begeisterte aus ganz Östösterreich messen. Dafür hat er das ganze Obergeschoß seines Hauses zur „Spielhalle“ umgebaut, die auch seine umfangreiche Spielesammlung aufnimmt.

Das Leben ist nur ein Spiel
„Mit fünf Jahren hat mein Onkel mir das Schachspielen beigebracht“, erinnert sich der Supermarkt-Filialleiter an die Anfänge seiner Leidenschaft. Von da an hatten seine Eltern kaum eine andere Wahl, als ihn zu Weihnachten oder zum Geburtstag mit Brettspielen zu beschenken.

„Ich hatte schon als Bub als erster Spiele, die neu erschienen sind. Deshalb sind meine Freunde immer zu mir gekommen“, erzählt er. Später hat sich das Interesse noch gesteigert. Doch auf die elektronischen Spiele hat sein Interesse nie übergegriffen. „Das ist mir zu unpersönlich. Ich will einem richtigen Menschen gegenüber sitzen“, sagt er.

Spieleclub "Hüpfis World"

Gemeinsam mit ebenso spielbegeisterten Freunden hat er in seiner Heimatstadt Waidhofen vor mehr als zehn Jahren den Spieleclub „Hüpfis World“ gegründet. Der veranstaltete jahrelang öffentliche, regelmäßige Treffen in einem Gemeindezentrum. „Aber das ist kompliziert, man muss immer die Spiele mitnehmen. Jetzt mache ich das zuhause. Wer mitmachen will, ist willkommen“, sagt Freißlich.

Das Leben ist nur ein Spiel
Bis zu 40 Spieler treffen da an mehreren Tischen zusammen, um – mit den „Siedlern von Catan“ – oder ähnlichen Spielen die Sieger zu ermitteln.

Freißlich war schon österreichischer Bundesmeister und nahm sogar an einer Weltmeisterschaft teil.

Aber das ist dem Single nicht so wichtig, wie die Gemeinschaft. Deshalb unternehmen die Clubmitglieder regelmäßig gemeinsame Reisen, fahren zu Vergleichsturnieren auch ins Ausland. Sogar Kreuzfahrten stehen auf dem Programm. Selbst an Bord wird gespielt.

Aber auch für den Nachwuchs hat Freißlich ein Herz: Beim jüngsten Turnier vergangenes Wochenende hat er einen eigenen Raum für Mütter mit Kindern eingerichtet.

Was das Spiel für ihn Verändert hat? „Ich war in Mathematik und Englisch nie besonders gut. Aber beides ist deutlich besser geworden, weil ich englische Anleitungen lese, wenn Spiele in den Amerika herauskommen. Und bei manchen ist Kopfrechnen recht gefragt.“

www.huepfisworld.at

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