Damen-Skiweltcup: Vorbereitung auf Geisterrennen

Damen-Skiweltcup: Vorbereitung auf Geisterrennen
Noch herrscht Ungewissheit für den Damen-Skiweltcup am 28. und 29. Dezember am Semmering.

Für gewöhnlich herrscht im Oktober bereits Stress und Hochbetrieb im Organisationsbüro des Damen-Ski-Weltcups am Semmering. Dieser Tage sitzt OK-Chef Franz Steiner meist mutterseelenallein im Häuschen des Wintersportvereins. Zumindest die Schutzmaske kann er sich dann sparen.

Zwei Monate vor den beiden geplanten Weltcuprennen am 28. und 29. Dezember steht hinter der Austragung des Spektakels immer noch ein riesengroßes Fragezeichen. Was für Westösterreich die Herrenabfahrt auf der legendären Streif in Kitzbühel, ist für den Osten der Semmering. In der Regel tragen knapp 20.000 Fans am Hirschenkogel ihre Idole mit frenetischem Beifall ins Ziel. Doch durch die grassierende Corona-Pandemie ist derzeit an keinen Besucher zu denken.

Etwas wehmütig denkt Steiner an die legendären Rennen in der Vergangenheit. Der Weltcup feiert heuer sein 25-jähriges Jubiläum am Hausberg der Wiener. „Wir zerbrechen uns seit Wochen den Kopf, wie die Veranstaltung in Zeiten von Corona ablaufen könnte. Die Planungen sind angelaufen und wir arbeiten auch an Covid-Präventionskonzepten. Aber noch weiß niemand, wie ein solcher Event abgehalten werden kann“, so Steiner. Derzeit gibt es fast wöchentlich neue Informationen und Vorgaben der FIS, auch der Rennkalender wird laufend adaptiert. „Die USA- und Kanada-Rennen sind bereits abgesagt und auch das Rennen in Davos am 1. Jänner findet nicht statt“, so Steiner.

Auftakt am Gletscher

Der erste Gradmesser für die Austragung in Zeiten von Corona wird laut dem Organisationschef der Auftakt in Sölden am 17. Oktober sein. „Wir wären gerne vor Ort, um Erfahrung zu sammeln, wissen aber noch nicht, ob so viele Leute zugelassen werden“, erklärt Steiner. Die Lage in Sölden sei allerdings mit der am Semmering nur schwer zu vergleichen. Am Gletscher wird für mehrere Tage einfach die Zufahrtsstraße für die Öffentlichkeit gesperrt. Damit kommt man mit dem Tourismus gar nicht erst in Berührung.

„Das ist am Semmering etwas anders. Den Tourismus kann man nicht einfach absagen“, so Steiner. Das Zielgelände liegt mitten auf der Passhöhe. Auch ohne Zuschauer gilt es ein Sicherheitskonzept für mehr als 300 Personen, Sportlerinnen, Betreuer, Funktionäre und Journalisten, zu entwickeln. Steiner erwartet laufend neue Vorgaben der FIS und des ÖSV. „Zumindest mit der Bewerbung haben wir keinen Stress“, zeigt er Galgenhumor.

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