Corona-Cluster in St. Gabriel: Neun Ordensbrüder infiziert
Seit Samstag steht das Kloster St. Gabriel (Bezirk Mödling) unter Quarantäne. Nachdem einige Patres und Brüder der Steyler Missionare positiv auf das Coronavirus getestet wurden, wurde eine behördliche Quarantäne über alle Bewohner des Missionshauses in Maria Enzersdorf verhängt - auch über die Gemeinschaft der Steyler Schwestern. Zudem wurde ein Test-Screening veranlasst.
Und bei dem zeigte sich Montagvormittag: Neun der 45 Brüder haben sich mit dem Virus infiziert, bei vier Personen sei das Ergebnis noch ausständig. Glücklicherweise weisen die meisten nur leichte Symptome auf, wie Rektor Franz Helm im KURIER-Gespräch erzählt.
"Es geht uns derzeit den Umständen entsprechend", sagt er. Die betroffenen Mitbrüder würden derzeit in ihren Zimmern versorgt. "Ein Mitbruder, der früher Krankenpfleger war, kümmert sich um sie." Die Lage ist für die Gemeinschaft herausfordernd. "Das Gebetsleben ist jetzt sehr privat", meint Helm.
Er sieht aber auch einen Lichtblick. Die Pflegestation, in der betagte Brüder gepflegt werden, ist glücklicherweise nicht betroffen. Auch Pfarrer ist keiner infiziert. "Da ist unsere Hoffnung, dass sich die Ausbreitung streng in Grenzen hält."
Bei den Messfeiern in der Heilig-Geist-Kirche seien zudem alle Schutzmaßnahmen und Regeln befolgt worden
Atypische Symptome
Dass sich das Virus unbemerkt verbreiten konnte, dürfte am asymptomatischen Verlauf der Infektion bei den Brüdern liegen. Zwar zeigte einer der Missionare Symptome einer Erkältung und zog sich vorsorglich zurück, doch an das Coronavirus dachte niemand.
Ein zweiter Bruder hatte überhaupt Untertemperatur und Herz-Kreislaufprobleme. Auch er war unwissentlich infiziert. Als im Verlauf der vergangenen Woche mehr Missionare über Symptome klagten, wurden sofort erste Tests durchgeführt, berichtet Helm, der selbst negativ getestet wurde. Zwei Missionare befinden sich derzeit in Spitalsbehandlung.
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