Burkaverbot in Kraft: Polizei verzichtete auf Strafen
Mehr Polizisten als sonst waren am Sonntag, dem ersten Tag des neuen Burkaverbotes, am Flughafen Wien in Schwechat im Einsatz. Insgesamt 13 Maschinen landeten aus Ägypten, Jordanien, Dubai und Katar. Bis am Nachmittag ist keine verschleierte Frau eingereist. Dafür musste ein Dutzend Asiaten mit Mundschutz auf das Verhüllungsverbot hingewiesen werden.
Besonnene Kontrollen
Sollte sich jemand nach der Grenzkontrolle wieder verschleiern, gibt es beim Gepäcksband wieder Polizisten, die auf das Gesetz hinweisen. Sollte jemand vollverschleiert in der Ankunftshalle sein, handelt es sich um eine Gesetzesübertretung. Baumschlager betonte einmal mehr, dass die Polizei besonnen und mit Verhältnismäßigkeit vorgehen möchte. "Wir hatten im Vorfeld intensiven Kontakt mit Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Bulgarien, wo es ähnliche Gesetze gibt. Dort gab es bisher kaum Probleme", sagt Baumschlager. Bei einer Übertretung außerhalb des Flughafens, können die polizeilichen Maßnahmen von der Aufforderung zur Abnahme bis zur Vorführung bei der Behörde reichen.
In Zell am See in Salzburg, das bei arabischen Urlaubern äußerst beliebt ist, kam es am Sonntag vorerst zu keinen Zwischenfällen. Die Beamten mussten bis zum Nachmittag keine Strafen verhängen. Polizeisprecher Michael Rausch, der nach mehreren Medienanfragen eigens in den Pinzgau gefahren ist, sprach von lediglich zwei Fällen, bei denen im Rahmen des regulären Streifendienstes das neue Gesetz exekutiert wurde. Die betroffenen Frauen seien "einsichtig" gewesen. "Die haben anstandslos die Gesichtsverhüllung abgenommen und sind abgemahnt worden", sagte Rausch.
Auch Clowns abgemahnt
Offenbar dürfte sich nur in Wien Protest gegen das "Anti-Gesichtsverhüllungsgesetz" geregt haben. Am Nachmittag marschierten vor dem Parlament Clowns auf, denen die Maskierung in der Öffentlichkeit außerhalb von Veranstaltungen nun auch verboten ist. Strafen wurden bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe keine ausgesprochen. "Es hat mehrere Abmahnungen beim Zustrom zur Veranstaltung gegeben", sagte Polizeisprecher Harald Sörös.
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