Bundespreis für mutigen Nahversorger-Verein

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Eigenbaugeschäft im Ort hat 200 Mitglieder. Viel Lob von Ministerin Heinisch Hosek.

Aus der Not wurde ein bundesweites Vorzeigeprojekt. Lediglich ein Jahr nachdem sich im Bezirk Scheibbs der Verein „Unser G’schäft in Reinsberg“ gegründet hat, um die zusammengebrochene Nahversorgung im Ort zu retten, gibt es dafür bereits eine hohe Bundesauszeichnung. In der Akademie der Wissenschaften holte Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek Dienstagabend den Reinsberger Kaufmannsverein vor den Vorhang und überreichte den Österreichischen Verwaltungspreis.

Unter insgesamt 81 Projekten aus ganz Österreich gewann die Reinsberger G’schäfts-Idee einen von fünf Kategorie-Hauptpreisen, nämlich jenen in der Sparte „small is beautiful“. Der Zusammenhalt und die Einbindung der gesamten Bevölkerung bei der Verwirklichung des Dorf-Supermarkts machte auf die Jury großen Eindruck. Dass das Nahversorgerkonzept auch noch auf die verschiedenen Generationen abgestimmt ist, bescherte zusätzlich Punkte, berichtete Vereinssprecher Robert Hörhann.

Nachahmer

Nicht ohne Stolz konnte die Delegation unter Obmann Erich Planitzer in Wien berichten, dass die Reinsberger Idee schon mehrfach in anderen Orten Nachahmer gefunden hat. Der Verein zählt 200 Mitglieder, die 340 Bausteine zur Finanzierung des Shops im Dorfzentrum erworben haben. Mit durchschnittlich 130 täglichen Kunden haben vier Mitarbeiterinnen alle Hände voll zu tun. Dazu hat noch eine Jugendliche eine vielseitige Lehrstelle gefunden.

Lediglich 100 Quadratmeter ist das mit vielen freiwilligen Arbeitsstunden eingerichtete Geschäft groß. Tiefkühlware müssen die Angestellten deshalb täglich vom Keller in den Shop und am Abend wieder hinunter schleppen.

Dennoch wollte man die Chance auf einen geselligen Treffpunkt nicht vergeben: Eine kleine Kaffeeecke ist ein beliebter Treff. Toll angenommen wird auch das „Reinsberg Regal“, in dem zwölf Ab-Hof-Bauern ihre Spezialitäten anpreisen.

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