Militärchef von NÖ: Im Rennen um den Top-Job kursieren erste Namen

Der Arbeitsplatz: Die Hesserkaserne in St. Pölten. Das (Mindest)-Gehalt: 4.352,60 brutto. Die Tätigkeiten: Repräsentationsaufgaben, Sicherstellung des Betriebes der militärischen Infrastruktur, Öffentlichkeitsarbeit und noch einiges mehr.
Niederösterreich sucht einen neuen Militärkommandaten, die Ausschreibung läuft bereits. Bis Ende Mai können Interessenten noch ihre Bewerbung abgeben. Der ehemalige Leiter, Brigadier Martin Jawurek, führt mittlerweile die Strategieabteilung im Verteidigungsministerium.
Vorwürfe gegen Offizier
Der Offizier war zuvor in die Schlagzeilen geraten, weil ihm ein Übergriff auf eine Mitarbeiterin angelastet wurde. Jawurek wurde vor Gericht rechtskräftig freigesprochen. Eine Rückkehr nach NÖ galt aber als ausgeschlossen.
Der Top-Job im größten Bundesland ist sehr begehrt, KURIER-Informationen zufolge sollen schon neun Bewerbungen eingelangt sein, die Zahl könnte sich freilich noch erhöhen.
Derzeit wird das Militärkommando interimistisch von Oberst Michael Lippert geführt. Insider gehen davon aus, dass auch er eine Bewerbungsmappe abgeben wird. Doch seine Chancen dürften eher gering sein. Das liegt daran, dass er keinen Generalstabskurs absolviert hat.

Der Sitz des Militärkommandos NÖ in St. Pölten
Deshalb sind die Favoriten eher im Kreis der Generäle zu finden. Heeresintern kursieren bereits auch erste Namen, wie zu erfahren war. Einer, der immer wieder genannt wird, ist etwa Jürgen Schlechter, derzeit Kommandant des ABC-Abwehrzentrums des Bundesheeres. Schlechter ist derzeit Oberst des Generalstabsdienstes.
Der nächste Militärkommandant von Niederösterreich könnte aber auch Reinhard Kraft heißen, der seit 2018 die Flieger- und Fliegerabwehrtruppenschule in Langenlebarn im Bezirk Tulln führt. Kraft war im Dezember 2021 von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) zum Brigadier befördert worden.
Landeshauptfrau hat Mitspracherecht
Die Personalie wird allerdings nicht im Ministerium alleine entschieden, denn auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat ein Mitspracherecht, wenn es um diese Postenbesetzung geht.
Übrigens: In der Ausschreibung wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Armee bestrebt ist, den Anteil von Frauen in allen Verwendungen zu erhöhen. Deshalb werden auch Frauen "nachdrücklich" eingeladen, sich zu bewerben. Eine Entscheidung soll jedenfalls in den kommenden Monaten fallen.
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