Bürgermeister wird zu Manager
"Ich will mich voll auf meine neue berufliche Herausforderung konzentrieren." So begründet Christian Kogler seinen überraschenden Rückzug als Bürgermeister von Puchenstuben im Bezirk Scheibbs. Der 56-jährige Kogler hat im Sommer einen Managerjob bei der Firma SLC-Europe, die in der Beschaffung und Betreuung von Flüchtlingsquartieren hoch aktiv ist, angetreten. Mit Beginn 2016 wird Kogler der Geschäftsführer der neu ausgelagerten SLC-Asylcare GmbH, die rund 100 Quartiere mit 2000 Asylwerbern betreut. Kogler steigt damit zu einem der wichtigsten Quartiermanagern in NÖ auf.
Erfahrung
Mit dem Beginn der Flüchtlingskrise erlangte der Ortschef der 317-Einwohner-Gemeinde österreichweit Bekanntheit. Seit über einem Jahrzehnt beherbergt die Kommune durchgehend rund 50 Flüchtlinge. Die Quote von 17 Prozent, die im Ortszentrum, wo die Menschen untergebracht sind, bedeutend höher liegt, sorgte für Aufsehen.
Kogler gab seine Erfahrungen weiter und wurde von SLC-Europe engagiert. Tagtäglich war er bei Bürgerinfoveranstaltung. "Ich bin mit vielen positiven und auch kritischen Meinungen konfrontiert. Ich glaube, dass man alle Argumente hören muss, nur so kann man vernünftige Lösungen finden", erklärt der angehende Chef von rund 100 SLC-Vollzeitbeschäftigten. Der Firmengründer und Immobilienmanager Herbert Eder, hat sich entschlossen die Asylagenden in einer eigen Firma auszulagern. Er will sich wieder seinem Kerngeschäft widmen.
Gerüchte es habe Debatten um eine Unvereinbarkeit als SLC-Manager und Bürgermeister gegeben, dementiert Kogler . "Ich habe politisch in meiner Gemeinde ein wirklich gutes und harmonische Verhältnis mit der Opposition", sagt er.
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