Bürgermeister kämpfen um den Notarztbetrieb

Bürgermeister zeigen sich entschlossen
Region befürchtet bei Ausschreibung die Einsparung ihres bewährten Einsatzfahrzeuges.

Über Partei- und Bezirksgrenzen hinweg werden die Bürgermeister der Region Ybbs-Wieselburg aktiv: Zwölf Gemeindechefs mit 35.000 Bürgern im Rücken kämpfen um den Bestand der in ihrer Region eingesetzten Notarzteinsatzfahrzeugen (NEF). Der Dienst dieser effizienten "Notarzttaxis" wurde Ende Februar für ganz NÖ neu ausgeschrieben. Die Bürgermeister im Ybbs-Donaugebiet pochen in einer Petition darauf, dass das NEF in ihrer Region bleibt.

Von der Rotkreuz-Bezirksstelle Ybbs oder vom Stützpunkt des Arbeiter Samariterbundes in Persenbeug aus rückte das NEF 2015 1100 Mal aus. Mit einem Sanitäter als Fahrer und dem Notarzt besetzt, sei dieser Dienst "einfach unverzichtbar", erklärt der Ybbser Stadtchef Alois Schroll.

Ausschreibung

Bürgermeister kämpfen um den Notarztbetrieb
Bürgermeister auf den Barrikaden , kämpfen um den NEF
Punkte in der Neuausschreibung des Landes lassen bei den Lokalpolitikern die Alarmglocken läuten. Der Umstand, dass im zuständigen Sprengel, in dem jetzt vier NEF (Ybbs/Persenbeug, Melk, Pöggstall, Krems) stationiert sind, künftig laut Vorgabe nur mindestens zwei stationiert sein müssen, macht sie hellhörig. "Schon 2014 mussten wir uns heftig zur Wehr setzen, damit unser NEF nicht eingespart wurde", sagt Schroll. Ihm stehen Bürgermeister aus dem Gebiet zwischen Wieselburg, Blindenmarkt, Hofamt-Priel und Marbach zur Seite. "Ich warne vor einer weiteren Ausdünnung des ländlichen Raumes", meint Friedrich Buchberger (Hofamt Priel). Seit dem Start des NEF im Jahr 2008 habe es keinen Tag gegeben, an dem kein Notarzt für den Wagen zur Verfügung gestanden wäre, führen mehrere Bürgermeister die Verlässlichkeit ins Treffen.

Auch Patienten unterstützen die Aktion. "Ich wurde nach einem Bienenstich vom Notarztteam gerettet", erzählt Anna Schrabauer. Franz Sperl-Salzmann musste wegen lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen geholfen werden und Reinhold Fehringer wurde nach einem Herzstillstand zurückgeholt.

Weil die NEF-Ausschreibungsfrist erst in zwei Wochen endet, gibt man sich bei den mit der Petition befassten Stellen verschlossen. "Die Finanzen für den NEF-Dienst sind gesichert", lässt NÖ Finanz-Chef Wolfgang Sobotka ausrichten. Im Büro von Gesundheitslandesrat Maurice Androsch wird auf die Sicherheit durch Qualitätsstandards hingewiesen. "Kein Kommentar", heißt es beim Roten Kreuz.

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