Bürgerinitiative sieht Waldfläche bedroht

Franz Haiden und andere Anrainer bezweifeln ordnungsgemäße Widmung einiger der geplanten Bauparzellen und fordern mehr Naturschutz
Siedler befürchten illegale Parzellenwidmung, Ortschefin verteidigt Bauland

In der Gemeinde Neuhofen im Bezirk Amstetten flammt der Konflikt um ein Waldgebiet am Rand einer Siedlung wieder auf. In einem von der Gemeinde aufgelegten Parzellenplan sieht eine Bürgerinitiative Waldanteile ohne entsprechende Widmung dem Bauland zugerechnet und damit von der Rodung bedroht. Neuhofens Bürgermeisterin Maria Kogler, ÖVP, stellt das in Abrede.

„Naturschutz sollte oberstes Prinzip sein. Wir anerkennen die Rechte unserer benachbarten Grundbesitzer, die korrektes Bauland Häuslbauern zum Verkauf anbieten. Doch wir wehren uns, dass stillheimlich der Wald stückweise verschwinden könnte“, sagt Anrainer Franz Haiden, der auch Sprecher der „BI Waldstraße ohne Wald“ ist.

Verhinderte Umwidmung

Der Konflikt im Neuhofener Ortsteil Perbersdorf kochte bereits vor zwei Jahren einmal hoch. Hunderte Unterschriften und die Entscheidung der Raumordnungsbehörde hätten damals verhindert, dass fünf Hektar Wald in Bauland umgewidmet wurde. Nun orten die Anrainer bei der Freigabe der Gemeinde von neun Bauparzellen zu wenig Öko-Denken. Eine Randparzelle sei zum Teil von Wald bedeckt, eine andere, die sich noch dazu in Gemeindebesitz befindet, sei auch zum Teil bewaldet und bilde einen guten Anschluss zum Wald und einem wertvollen Feuchtgebiet, kritisiert die Bürgerinitiative. Mit einem Postwurf will man nun die Bevölkerung wachrütteln. Seitens der NÖ Raumordnungsbehörde habe man zudem bestätigende Signale empfangen, berichtet Haiden.

Ortschefin Maria Kogler und Amtsleiter Josef Ströbitzer sehen die Kritik als nicht gerechtfertigt. Alle Parzellen seien ordnungsgemäß gewidmet. Auf Grundstücken, die zum Teil eine Grünwidmung haben, dürfe nur ein Teil bebaut werden, erklären sie.

Kommentare