Bürger stimmten großteils gegen Windpark-Anlage

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Die Bürger in Lassee wollen keine Windräder. Die Politik will sich an das Votum halten.

„Wir respektieren das Ergebnis. Die Bürger haben entschieden. Daran gibt es nichts zu rütteln“, hält Bürgermeister Karl Grammanitsch fest. Am Sonntag stimmten die Bürger von Lassee über einen geplanten Windpark in der Umgebung ab. 68,6 Prozent sprachen sich gegen das Projekt aus, 31,4 Prozent stimmten dafür. Die Wahlbeteiligung lag laut offiziellem Endergebnis der Wahlbehörde bei 53,3 Prozent.

„200.000 Euro an Zuschüssen müssen wir nun eben anders lukrieren“ meint Grammanitsch im Gespräch mit dem KURIER. Es geht dabei vor allem um Straßenbau-Projekte, die über neue Einnahme-Quellen finanziert werden müssen.

Das benachbarte Marchegg sollte für den Windpark eine Ausgleichszahlung erhalten. Aufgrund von Naturschutz-Richtlinien zugunsten der Storchen-Population konnte die Gemeinde keinen eigenen Park errichten, hätte aber von der Anlage bei Lassee mit jährlich 50.000 Euro profitiert. Auch in Marchegg fand am Sonntag eine Abstimmung statt. 2931 Wahlberechtigte gab es, 877 gültige Stimmen wurden abgegeben. Dabei stimmten 576 für den Windpark, 301 dagegen. Nach dem negativen Votum in Lassee scheint das Projekt aber auch für Marchegg gestorben.

„Ich verstehe die negativen Stimmen dort“, meinte Ortschef Gernot Haupt.

Proteste

Ernst Stübegger sieht die Entscheidungen skeptisch. Er vertritt die Bürgerliste „USB 2000“ aus Untersiebenbrunn, die vehement gegen den Windpark eintritt. „Die Bevölkerung wurde über das Projekt kaum informiert.“

Wie es nun konkret weitergehen wird, war am Sonntag noch nicht zu klären. Aber: Die Bürgermeister wollen sich jedenfalls an den Volksentscheid halten. „Das sind wir den Bürgern einfach schuldig. Wenn wir die Bevölkerung über die Zukunft abstimmen lassen, zählt deren Entscheidung“, heißt es am Sonntagabend aus dem Weinviertel.

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