Bürger sehen wenig Bedarf für Autobahn ins Waldviertel

Bürger sehen wenig Bedarf für Autobahn ins Waldviertel
Weinviertler erleben ihre A 5 als Vorteil. Ihre westlichen Nachbarn müssen sich anders behelfen.

Die Debatte um eine Autobahn durch das Waldviertel schlägt hohe Wellen. Während in den Ausbau der Weinviertler Hauptverkehrsrouten eine weitere Milliarde Euro gepumpt wird, sollen in die Straßen des Waldviertels ungefähr 150 Millionen Euro investiert werden. Die Sozialdemokraten und Freiheitlichen fordern mehr Gerechtigkeit und drängen darauf, dass bald auch ein vierspurige Strecke in den Nordwesten führt. Längst nicht so dramatisch sehen es die Bürger in einer Umfrage des KURIER.

„Ich finde, dass der untere Teil der B 37 ausreichend ausgebaut ist. Man kann ohnehin alle 200 Meter überholen. Ein weiterer Ausbau würde dazu führen, dass manche noch schneller fahren“, sagt Katharina Stöllner aus Mitterreith, die nach Krems pendelt. Aus Rastenfeld fährt Natascha Stütz ebenfalls nach Krems: „Richtung Krems passt die Strecke gut, aber Richtung Gmünd steht man in Zwettl oft im Stau. Die Zwettler Umfahrung ist längst nötig.“

Bahnausbau

Gegen eine Autobahn ist auch Karl Dastl aus Zwettl. „Wenn es den bisherigen B 37-Ausbau nicht gäbe, wäre eine vierspurige Strecke sinnvoll. Wichtiger ist eine schnelle Bahn in den Ballungsraum.“ Dastl glaubt, dass man Betriebe eher mit „Zuckerln“ – wie etwa kostenlosen Baugründen – anlocken könnte. Als Fehlplanung bezeichnet Josef Müllner aus Loschberg die ausgebaute B 37. „Die Überholspuren sind viel zu kurz. Die Strecke gehört längst vierspurig ausgebaut“, betont der Buschauffeur.

Positiv bewerten die Weinviertler ihre neue Autobahn. Walter Kruspel, Cafetier in Mistelbach, findet sie gut. Seiner Meinung nach wäre aber ihre Anbindung an das tschechische bzw. slowakische Autobahnnetz über den österreichischen Grenzübergang Reintal sinnvoller – da kürzer – als über Drasenhofen. Laut Kruspel sollte man beim Bau künftig mehr „Hausverstand“ anwenden, anstatt Expertenmeinungen einzuholen.

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