Bürger gegen Straßennamen
Die Bürger haben gesprochen – und zwar klar und deutlich: Eine überwiegende Mehrheit der Bewohner von Dürnstein, Bezirk Krems, spricht sich aktuell gegen die Benennung von Straßenzügen aus. Das ist das Ergebnis einer brieflichen Umfrage der Stadtgemeinde, an der in den vergangenen beiden Wochen immerhin knapp 74 Prozent der Wahlberechtigten teilgenommen haben. Gleichzeitig eine Enttäuschung für FP-Gemeinderat Helmuth Weiss, der sich für Straßennamen eingesetzt hatte.
Die Bevölkerung ist offenbar mit der – immer wieder kritisierten – ausschließlichen Nummerierung der Häuser zufrieden. Obwohl es manchmal Probleme bei der Adressensuche gibt. Das Ergebnis im Detail: 746 Wahlberechtigte haben den Gemeindebrief erhalten. 513 haben geantwortet, davon waren nur 18 Reaktionen ungültig. Im Ortsteil Unterloiben sind 79,5 Prozent der Teilnehmer gegen eine Änderung, in Oberloiben 84,09 und in Dürnstein 64,44 Prozent gegen Straßennamen.
Verbessern
"Wir werden uns aber trotzdem nicht zufrieden geben und weiter an einer Verbesserung der Situation arbeiten", kommentiert der zuständige ÖVP-Gemeinderat Johann Riesenhuber. Wirklich zufrieden und stolz auf die Gemeindebürger ist er besonders wegen der enormen Beteiligung an der Umfrage. "Die hohe Beteiligung macht mir ebenfalls Freude. Ebenso wie die Tatsache, dass es mir gelungen ist, die ÖVP zu einer Wiederbelebung eines Instrumentes der direkten Demokratie zu bewegen", betont Weiss.
Weniger Freude hat er mit dem Ergebnis. Er führt es auf eine massive, einseitig geführte Kampagne der ÖVP zurück. "Da wurde verschwiegen, dass Rotes Kreuz und diverse Zusteller die Vorteile von Straßennamen schriftlich dokumentiert haben, und dass ein Landesexperte erklärt hat, dass man kurze Straßen benennen kann, ohne die Nummern zu ändern", meint Weiss. Außerdem sei das anderswo, etwa in Weißenkirchen, problemlos möglich gewesen.
Überlegen
Aber auch für Riesenhuber ist nicht alles vorüber: "Bei neuen Siedlungen, wie jener in Oberloiben, müssen wir uns etwas überlegen", sagt er. Weitere Ergebnisse der Befragung, beispielsweise die Antworten auf Detailfragen oder eingegangene Vorschläge, werden erst ausgewertet.
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