Bürger demonstrieren gegen Handy-Mast der ÖBB
Weil die ÖBB nahe der Freizeitanlage Haag an der Westbahn im Bezirk Amstetten einen 30 Meter hohen Handy-Sendemast errichten will, gehen in der Stadt im Mostviertel seit eineinhalb Jahren die Wogen hoch.
1200 Bürger haben sich mit ihren Unterschriften gegen das Projekt gestellt. Am Dienstagmorgen rief die Bürgerinitiative „HaagGegenMast“ zum Protest gegen das Projekt auf. Rund 70 Demonstranten zeigten ihren Umut gegen das Projekt.
"Für den Mast gibt es keine Baubewilligung. Die ÖBB beruft sich auf das Eisenbahnrecht. Doch vom Mast senden drei Mobilfunkanbieter, die öffentlich empfangbar sind. Das hat mit Eisenbahnrecht für den Bau von Schienen oder Schranken nichts zu tun", sagt die Sprecherin der Bürgerinitiative Petra Königshofer.
Nur für den Bahnbetrieb?
Ein Antrag der ÖBB auf eine Straßensperre im Bereich des Projekts ließ bei den Gegnern die Vermutung aufkommen, dass mit der Errichtung bereits begonnen wird. Die Bahn hingegen versichert, den Mast nur für den internen Bahnbetrieb nutzen zu wollen. Weil es sich um Eigengrund handelt, seien dafür keine Behördenverfahren notwendig.
Die Abstrahlung des Masts auf das Haager Stadtgebiet alleine bedinge jedoch bereits ein behördliches Verfahren, fordern die Gegner um BI-Sprecherin Petra Königshofer. Mit dem Demo-Frühstück möchte man dieser Forderung Nachdruck verleihen. Bei der Veranstaltungh mit dabei war auch der Haager Bürgermeister Lukas Michlmayr (ÖVP), der selbst in der Nähe des geplanten Handymastes wohnt. Die Möglichkeiten der Gemeinde seien aufgrund der momentanen gesetzlichen Bestimmungen sehr eingeschränkt, sagte er. Aufklärung und die Forderung nach Information durch die Bürgerinitiative seien zu unterstützen, erklärte er weiters. In der Stadtgemeinde Haag gäbe es bereits 15 Handymasten. Als Alternative nannte Michlmayr den Einsatz der Glasfasertechnologie. Derzeit würden in Haag gerade 350 Haushalte an dieses Netz angeschlossen, berichtete er.
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