Buchenstämme waren gefährlich

Stadtförster Fritz Ganster, Umweltstadtrat Anton Katzengruber und der Ulmerfelder Ortsvorsteher Egon Brandl inspizierten gefällte Buchen
Nur zehn Prozent der Baumstämme war gesund, Baumfreunde holten sich Andenken

Auch Wochen nachdem 22 Buchen beim Schloss Ulmerfeld im Bezirk Amstetten aus Sicherheitsgründen gefällt wurden, beruhigen sich die Gemüter nur langsam. Wie berichtet, hatte die Bürgerinitiative Forstheide scharfe Attacken gegen die Verantwortlichen geritten. Mit gezielter Baumpflege wären ein Gutteil der uralten Bäume zu retten gewesen, lautete der Hauptvorwurf. Beim Lokalaugenschein mit dem KURIER bei den zwischengelagerten Buchenstämmen wollten Ortsvorsteher Egon Brandl, Umweltstadtrat Anton Katzengruber und Stadtförster Fritz Ganster noch einmal die Gefährlichkeit der Bäume dokumentieren. Es wäre unverantwortlich gewesen, die Buchenreihe auf der "Fabiansleite" stehen zu lassen, bestärkten sie.

Die geschlagenen Stämme hätten eine Holzmenge von 75 bis 80 Festmeter ergeben, lediglich zehn Prozent davon sei als Schnittware verkaufbar gewesen, schilderte der Holzhändler Walter Dorner. Einige Dutzend Baumschützer haben sich in den letzten Wochen Scheiben und Scheite als Andenken an die Bäume geholt, berichtete er. Die Stämme mit einem Durchmesser bis zu 1,20 Meter hätten heimtückische morsche Kerne, aber auch Hohlstellen in fünf Meter Höhe aufgewiesen, zeigte der kritisierte Stadtförster Fritz Ganster. Es hätte keinen Sinn gemacht, die wenigen gesunden Stämme in der Reihe stehen zu lassen. Sie wären bei Stürmen umso anfälliger gewesen und hätten für Fußgänger und Verkehr erst recht eine Gefahr bedeutet, versicherten Brandl und Katzengruber. Aus den mächtigen Holzstämmen wird Hackgut für die Fernwärmeanlage Amstetten. Die Wurzelstöcke will Brand ausbohren und den gerodeten denkmalgeschützten Schlosshügel im Frühjahr begrünen lassen.

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