Brüssel soll bei Rettung der Birnbäume helfen

Produktinnovationen und Birnbaumrettung im Visier: Moststraßenobfrau Michaela Hinterholzer, Irmi und Toni Distelberger verfeinern Eisdessert mit einem Schuss achtjährigen Birnenessig aus dem Eichenfass
Weil der Bestand der Birnbäume bedroht ist und damit den Mostbauern der Rohstoff abhanden kommen könnte, soll in der nächsten EU-Förderperiode der Vitalität und Vermehrung der Mostobstbestände ein Hauptaugenmerk geschenkt werden.

Ein Schuss Birnenbalsamico über’s Mohneis und die frischen Erdbeeren ist das Tüpfelchen auf dem "i" beim Dessert im Heurigenhof Distelberger in Gigerreith bei Amstetten. Der wertvolle acht Jahre alte Essig aus dem Eichenfass lockt Einkäufer aus ganz Österreich ins Mostviertel. Die Entwicklung solcher einzigartiger Produkte will die Leaderregion Moststraße auch in den nächsten fünf Jahren mit EU-Fördergeld pushen.

Mit einem kompakten und professionell aufbereiteten Programm mit fünf Prioritäten wird sich der Verband von 31 Gemeinden und 120 Mitgliedsbetrieben an der Moststraße erneut in Brüssel als Leaderregion bewerben. "Wir gehörten bisher zu den Vorzeigeregionen. Ich bin optimistisch, dass wir wieder dabei sind", hofft Moststraßenobfrau Michaela Hinterholzer. Ende Oktober muss das Ansuchen gestellt sein, im Mai 2015 fällt die Entscheidung. 3,5 Millionen Euro wurden in den vergangenen sechs Jahren vom EU-Förderkuchen für die Entwicklung des sanften Tourismus und neuer Produkte, wie Edelbrände oder Spitzenmoste, herausgepickt.

In der Liste der Projekt-ideen hat ein Anliegen besondere Priorität. Dem Mostviertel sterben die Mostbirnbäume weg. Überalterung , Feuerbrand und die Viruserkrankung "Birnenverfall" machen den Produzenten immer größere Sorgen. Hinterholzer: "Es muss eine gemeinsame Kraftanstrengung von Bauern, Obstindustrie und Wissenschaft geben um die Bäume in der Region zu erhalten und zu vermehren". Kooperationen mit anderen Obstregionen, der Boku oder der Obstbauschule Klosterneuburg werden angedacht.

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