Bohrtürme weichen Windrädern

Bohrtürme weichen Windrädern
In den Gemeinden Hauskirchen, Altlichtenwarth, Großkrut und Neusiedl/Zaya entsteht der größte Windpark des Landes.

Zwischen den Erdöl-Bohrtürmen in der Region rund um Neusiedl/Zaya werden bald neue Energie-Türme aufragen. In den vier Gemeinden Hauskirchen, Altlichtenwarth, Großkrut und Neusiedl entsteht der größte Windpark Niederösterreichs. 20 Anlagen werden gebaut. Gestern fand der Spatenstich für das Projekt statt.

Wiege des Öls

„Wir befinden uns in der Wiege des Erdöls“, sagt Neusiedls Bürgermeister Andreas Keller. „Und gerade hier machen wir den Spatenstich für den größten Windpark.“ „Wenn der Windpark im Jahr 2014 in Vollbetrieb geht, sind wir unserem Energie-Ziel, 100 Prozent Strom aus erneuerbarer Energie, einen entscheidenden Schritt näher“, meint Landesrat Stephan Pernkopf. Und er stellt seine Marschrichtung klar: „Ein klares ,Nein’ zur Atomkraft bedeutet ein klares ,Ja’ zu allen alternativen Energieformen.“

Jährlich sollen die Räder 100.000 Megawatt-Stunden Strom erzeugen. „Damit können 28.000 Haushalte mit Energie versorgt werden“, sagt Josef Plank, Geschäftsführer der Renergie – einer Tochter der Raiffeisen Holding NÖ-Wien. Alle behördlichen Genehmigungen sind bereits vorhanden, betont Plank. Im Bereich Hauskirchen wird ein neues Umspannwerk für die Energie aus dem Windpark errichtet.

„Obwohl der Zug der erneuerbaren Energien in Österreich in den vergangenen Jahren ein wenig langsamer gefahren ist, ist er nicht aufzuhalten“, meint auch Michaela Steinacher von der Holding. „Wir haben hier vier Gemeinden, die vorausdenken.“ Der Name der vier Gemeinden spiegelt sich übrigens im Namen des Windparks wieder. Unter dem Titel „HAGN“ sind die Anfangsbuchstaben der vier Kommunen verewigt.

Start 2014

63 Millionen Euro kostet die Errichtung. Derzeit werden die Wegebauten für das Projekt und die Verkabelungen durchgeführt. In einem nächsten Schritt werden die Fundamentarbeiten vorbereitet. Die Türme selbst werden im kommenden Jahr errichtet, nach einem Probebetrieb wird der Park 2014 ans Netz angeschlossen.

Zum Spatenstich gab’s übrigens einen süßen Überzeugungsversuch für die Besucher: Die Interessensgemeinschaft Windkraft verteilte Schokokekse in Form von Windrädern.

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