Blockade-Trupps weichen Kompromiss
Schluss mit lustig! Wie in der Vorwoche blockierten auch gestern Demonstranten die Abbauarbeiten auf der Ybbstalbahn. Ab heute wollen aber die Ybbstalgemeinden als Grundeigner die sündteure Störaktion nicht mehr tolerieren und bei den Bahnkämpfern die Mehrkosten einklagen. Mehrere Bagger und ein elfköpfiger Bautrupp der Firma Swietelsky stellten auch gestern die Arbeiten ein, weil Protestierer auf den Schienen saßen.
Der Lunzer Bürgermeister und Obmann des Ybbstal-Radwegvereins, Martin Ploderer, tauchte gestern Vormittag nicht ohne Angebot bei den Blockierern auf. "Ich habe für den Radwegverein die Zusage gegeben, dass wir das Streckenstück zwischen Waidhofen-Gstadt und Ybbsitz für eine Tourismusbahn zur Verfügung stellen", berichtete Ploderer. Bedingung dafür sei, dass ab heute die Demontage der Gleise im Großen Ybbstal nicht mehr behindert wird. "Wird wieder blockiert, klagen wir die Mehrkosten von jedem Teilnehmer ein", sagte Ploderer.
Rund 15 Bahnaktivisten sorgten gestern dafür, dass Gleise und Schwellen der alten Schmalspurbahn nicht abgetragen wurden. Siegfried Nykodem, Obmann des Nostalgiebahnvereins Club 598 und Sprecher der Protestierer wollte sich vor einer Entscheidung mit allen Aktivisten beraten. Die 11,7 Kilometer lange Strecke zwischen Waidhofen und Ybbsitz als Museumsbahn nutzen zu können, lehnte Nykodem natürlich nicht ab. Gestern Abend fiel dann die Entscheidung. Weitere Protestaktionen wurden sowohl bei ihm als auch bei der BH Amstetten abgesagt, berichtete Bürgermeister Ploderer gegenüber dem KURIER erleichtert.
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