Antrag im Gemeinderat: Volksbefragung zu Windpark

Windraddebatte in Blindenmarkt: Bei der Info-Veranstaltung des Betreibers Matthias Hatschek und seiner Planer herrschte reges Interesse aus der Bevölkerung
Die FPÖ will bei der heutigen Gemeinderatssitzung die Hatschek-Windräder zur "dringlichen Sache" erklären lassen.

Nach der impulsiv geführten Info-Veranstaltung am vergangenen Donnerstag, der KURIER berichtete, ist der geplante Windpark im Waldgebiet "Steinerner Tisch" bei Blindenmarkt (Bez. Melk) bestimmendes Thema in der Region.

In einer Aussendung bestärkte der Forstunternehmer Matthias Hatschek mit den vier Windrädern mit einem Stromertrag von jährlich 32 Mio. kWh den Bedarf von 9100 Haushalten oder ein Drittel des Stromverbrauch im Bezirk Melk abdecken zu wollen. Die Standortgemeinde Blindenmarkt wäre damit hinsichtlich des Stromverbrauchs sogar autark.

Gegen den Windpark mit vier Anlagen,die samt Rotoren einen Höhe von 200 Metern erreichen würden und die von einem Landschaftsschutzgebiet umgeben wärden, hegen Bewohner aus vier Gemeinden massive Umweltbedenken. Über 1000 Untereschriften wurden hier bereits gesammelt. Zwei Gemeinderäte von Anrainerkommunen verabschiedeten bereits negative Stellungnahmen. Die Windräder wären wegen ihrer Eigenhöhe und des hoch gelegenen Standorts weithin in das Ybbsfeld sichtbar. Es gibt aber auch Stimmen die das Projekt befürworten. Der Blindenmarkter FPÖ-Gemeinderat und Landtagsabgeordnete Martin Huber will nun bei der heutigen Gemeinderatssitzung in Blindenmarkt einen Dringlichkeitsantrag stellen. "Wir verlangen eine Volksbefragung in Blindenmarkt, damit die Gemeinde eine Entscheidungsgrundlage für oder gegen eine Grundumwidmung hat", kündigt Huber an. Dass dabei die direkten Anrainer des Windparks zahlenmäßig möglichen Befürwortern aus unbelasteten Gemeindegebieten unterlegen sein könnten,ist Huber bewusst. "Wir haben deshalb im Landtag schon mehrfach gefordert,dass für solche Abstimmungen eigentlich betroffene Regionen über Gemeindegrenzen hinweg mitabstimmen sollten. Bislang gibt es solche Regelungen aber nicht", sagt Huber im KURIER-Gespräch.

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