Bleifreie Jagd im Nationalpark

Wittmann hat sein Gewehr schon umgerüstet
Diskussionen sind vom Tisch, bei erster Riegeljagd wird grüne Munition verwendet.

Jeder Schuss ein Treffer. Das wäre das wünschenswerte Optimum bei der Jagd. Doch in der Praxis landet so manches bleierne Projektil in der Natur. Die Jäger im Nationalpark-Thayatal wollen die Umweltgefährdung durch das giftige Schwermetall künftig vermeiden und verwenden ab jetzt nur noch bleifreie Munition.

Die Diskussionen um die Einführung der bleifreien Munition unter der Jägerschaft laufen schon seit Jahren. Angekurbelt wurde die Diskussion vom früheren Nationalpark-Direktor Robert Brunner. In erster Linie galt es die Vorurteile gegenüber der neuartigen Munition innerhalb der Jägerschaft auszuräumen. Dafür waren laut Bezirksjägermeister Karl Wittmann zahlreiche Anläufe und runde Tische nötig. Unter anderem gab es Befürchtungen, wonach die bleifreie Munition die Tiere nur massiv verletzen und der Tod nicht schnell genug eintreten würde. Die Diskussion um die bleifreie Jagd ist aber auch vom Thema abgetriftet. "Es geht dabei nicht nur um den Umwelt-Apsekt sondern um das Schwermetall im Fleisch", sagt Wittmann. Einen wichtigen Teil zur Überzeugung lieferten die örtlichen Waffenhändler. Beim Probe-Schießen konnte sich jeder Nationalpark-Jäger selbst ein Bild vom ballistischen Verhalten der Projektile machen. "Das hat dann auch die Skeptiker überzeugt", sagt Wittmann. In der Regel mussten die Gewehre auch gar nicht neu eingestellt werden. "Die Mehrkosten für die Bleifrei-Munition waren nie das Thema", sagt Wittmann. Pro Patrone fallen auch nur einige Cent mehr als bei der herkömmlichen Munition an.

Premiere

Bei der ersten Riegeljagd auf Wildschweine Ende Oktober darf nur noch bleifrei geschossen werden. "Das steht ausdrücklich auf der Einladung", sagt Wittmann. Außerdem sollen die verwendeten Patronen überprüft werden. "Ich bin überzeugt, es wird funktionieren", sagt Wittmann.

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