Biber-Alarm in der Landeshauptstadt

Die Stadt hat sich auf den tierischen Besuch schon eingestellt.
Die Nager sind im Stadtgebiet aktiver denn je

Die Spurenlage ist eindeutig und nicht zu übersehen. In der Landeshauptstadt waren fleißig Biber am Werk. Nicht unbedingt zur Freude der Mitarbeiter der Stadtgärtnerei, die dadurch viel Arbeit hatten. Die Nager hatten dieses Mal entlang des Mühlbaches – zwischen der Stadtsportanlage und der Landsbergerstraße – zugeschlagen. Zahlreiche Bäume mussten herausgeschnitten werden, weil sie von den Bibern schon angenagt und fast umgelegt worden waren.

Die Tiere waren in den in St. Pölten bereits eine Seltenheit. Aber in den vergangenen Jahren scheinen die Biber den Lebensraum Stadt wieder für sich entdeckt zu haben. Eine erste Sichtung ist aus dem Jahr 2005 bei der Altmannsdorfer Wehr bestätigt.

"Die Biberschäden begrenzen sich hauptsächlich auf den Baumbestand unmittelbar neben dem Flussbett", heißt es aus dem Rathaus. Da aber dort ohnehin regelmäßige Baumpflege erfolgen müsse, halte sich der Mehraufwand in Grenzen.

Man habe, so heißt es, mit folgender Vorgangsweise zudem große Erfolge gehabt: So werden die angenagten Bäume geschnitten und eine Zeit lang liegen gelassen, damit die Biber die Rinden verspeisen können und nicht gleich weitere Bäume ins Visier nehmen.

"Biber sind überall"

Auch in Neulengbach (Bezirk St. Pölten) sind die Biber ein Problem. Vor allem entlang des Anzbaches, des Laabenbaches und des Lengbaches richten sie oft großen Schaden an. "Sie sind überall", sagt Karl Gfatter, Obmann des Wasserverbandes Große Tulln. "Wir müssen ständig dahinter sein und schauen, ob nicht wieder wo ein Baum schwimmt, den die Biber umgenagt haben", sagt Gfatter. Denn dann kann es zu Verklausungen kommen – und das birgt Risiken bei Hochwasser. Erst vor einem Jahr musste die Stadt einen Teil der Straße in der Anzbachgasse sanieren, weil diese durch einen Biberbau unterschwemmt wurde.

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