Bezirksbehörde untersucht Gewaltexzess
Gehässige Streitereien und Beschimpfungen zwischen zwei Gruppen mit Migrationshintergrund entluden sich in Amstetten (NÖ) in einer brutalen Schlägerei. Nach der Verhaftung eines 17-Jährigen und seines 38-jährigen Vaters, der KURIER berichtete, stieß die Polizei auf einen brodelnden Konfliktherd. Den lässt die Bezirkshauptmannschaft jetzt genau durchleuchten.
Die Schlaghand mit Totenkopfringen und Bandage gestärkt, so tauchte ein 17-Jähriger zu einem telefonisch vereinbarten Kampf mit einem 22-Jährigen auf. Ein banaler Streit zweier Schulkinder hatte das Duell deren älterer Brüder provoziert.
Unvermittelt und ohne Warnung schlug der 17-Jährige dann den aus Syrien stammenden Gegner brutal nieder und malträtierte ihn auch noch, als er am Boden lag. Als auch der Vater des Gewalttäters, ein Österreicher mit rumänischen Wurzeln, auf den Wehrlosen mit einer Eisenstange losging, versuchte der Sohn das zu verhindern. Dem Syrer gelang die Flucht, verständigte er mit dem Handy die Polizei.
Die Ermittlungen legten eine Serie von Bedrohungen und Anfeindungen unter den Gruppen offen. "Ich will mir jetzt ein genaues Bild schaffen, was da vorgeht. Es gibt Beschuldigungen und Gerüchte", begründete Amstettens Bezirkshauptfrau Martina Gerersdorfer die Einberufung eines runden Tisches mit Vertretern der Behörden und der Exekutive.
Dort habe sie den Auftrag gegeben, die Geschehnisse genau zu beobachten. "Es sollen Fakten gesammelt werden. Auch die Bevölkerung wird eingeladen Vorkommnisse zu melden", sagte die Bezirkschefin. Die Lage stuft sie als nicht prekär ein. Das Bundesamt für Verfassungsschutz ist nicht involviert.
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