Niederösterreich in Berlin: Proteste, Pläne und Perspektiven
Selbst im 20. Stockwerk der Technischen Universität (TU) in Berlin sind die hupenden Traktoren, die durch die deutsche Bundeshauptstadt rollen, nicht zu überhören.
➤ Lesen Sie auch: "Wirtshaus zu verkaufen": Immer mehr Wirte in NÖ geben auf
In einem schmucklosen Seminarraum haben Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) und Henry Marx, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin, Platz genommen. In diesem Gespräch geht es allerdings nicht um die Bauern, die seit Wochen ihren Zorn gegen die Regierung richten, Pernkopf will sich hier zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) informieren und als eine Art Türöffner für die FH St. Pölten fungieren, die von Geschäftsführer Johann Haag vertreten wird.
Entscheidungshilfe
Fest steht, dass Berlin in Sachen KI mit Riesenschritten Richtung Zukunft unterwegs ist. Im Gebäude der Technischen Universität ist auch das BIFOLD-Institut (Berlin Institute for the Foundations of Learning and Data, Anm.) angesiedelt, wo sich bis zu 150 Mitarbeiter mit dem Thema der Künstlichen Intelligenz auseinandersetzen. Hier wird an Programmen getüftelt, die Ärzten oder auch Landwirten künftige schwierige Entscheidungen abnehmen sollen.
„Mir ist wichtig, dass in Zusammenhang mit KI auf den Sicherheitsaspekt nicht vergessen wird. Künstliche Intelligenz darf den Menschen nicht beherrschen“, warnt Pernkopf.
„Volle Solidarität“
Etwas zünftiger geht es da schon auf der Grünen Woche zu, die noch bis kommenden Sonntag in der Messe Berlin stattfindet. Rund 1.400 Aussteller präsentieren internationale und regionale Spezialitäten, eine Delegation des Landes ist mit Experten der AMA unterwegs, um zu gustieren und das Gespräch mit Produzenten zu suchen.
Ein Thema, das aber über allem schwebt, sind die Bauernproteste in unserem Nachbarland. Die Landwirte kritisieren unter anderem die schrittweise Abschaffung der Agrardieselbehilfe. Pernkopf betont im KURIER-Gespräch seine „volle Solidarität“ mit den Landwirten.
„Es kann nicht sein, dass den Bauern Geld weggenommen wird. Das geht einfach nicht.“ In einem Pulk aus Sicherheitspersonal und Interessierten gelingt dem nö. Landesvize auch ein kurzes Gespräch mit Joachim Rukwied. Der Präsident des Deutschen Bauernverbands steht dieser Tage besonders im Scheinwerferlicht – was ihn sichtlich freut. „Es ist doch gut, wenn die Themen der Landwirtschaft plötzlich im Fokus der Diskussionen stehen“, sagt er.
Wie das Ringen ausgehen wird, ist allerdings noch ungewiss.
Kommentare