Bergrettung warnt vor Lebensgefahr in den Bergen
Mit einem dramatischen Appell warnt die Bergrettung derzeit vor Skitouren oder Wanderungen im hochalpinen Gelände des Semmering-Rax-Schneeberggebietes. „Derzeit besteht durch die herrschenden Bedingungen Lebensgefahr“, erklärt der Leiter der Bergrettung Puchberg am Schneeberg, Karl Tisch.
Auf Grund der Tageserwärmung und der eisigen Nächte sind die Hänge, Mulden und Steilrinnen großteils stark vereist. „Auch wenn die Sonne den Schnee leicht auffirnt, ist unter dem Firn eine pickelharte Schicht. Ein Sturz kann lebensgefährlich enden“, so Tisch. Wie brenzlig die Situation ist, bekamen in den vergangenen Tagen zahlreiche Wintersportler schmerzhaft zu spüren. Am Dienstag verlor ein Schneeschuhwanderer an derselben Stelle der Rax wie ein Sportler wenige Tage davor, den Halt und stürzte in einer steilen Schneeflanke rund 50 Meter ab. Da eine Taubergung des Schwerverletzten durch den Hubschrauber wegen Sturms nicht möglich war, wurden mehrere Bergretter vom Polizei- und Rettungshubschrauber in der Nähe der Unglücksstelle abgesetzt. Der Verletzte wurde mit dem Akia ins Tal gebracht.
Erst vor wenigen Tagen war auf dem Törlweg auf der Rax eine 46-jährige, in Wien lebende Slowakin, ausgerutscht und 80 Meter in den Tod gestürzt. „Derzeit sollten wirklich nur geübte Skibergsteiger unterwegs sein. Helm, Eispickel und Steigeisen sind ein Muss“, erklärt Tisch. Ab Freitag könnte sich die Situation durch den angesagten Schneefall und Sturm zusätzlich verschärfen. Die Lawinenwarnstufe steigt auf „Erheblich“ (3).
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