Bergbahn ins Tal verbannt

Nostalgiefahrten,egal unter Dampf oder mit Diesellok sind auf der Bergstrecke im Moment nicht genehmigt
Veranstaltungbehörde fordert von Bahnverein Gutachten zur Streckensicherheit.

Ein halbes Jahr bevor das "Ötscher.Reich" im Rahmen der NÖ Landesausstellung 2015 breit ins Rampenlicht kommt, schockt eine Aktion der NÖ Veranstaltungsbehörde Touristiker und Aktivisten in der Region. Seit Sonntag werden nämlich dem Touristenmagnet "Ötscherland-Express" die Fahrten über die attraktive Bergstrecke zwischen Kienberg/Gaming und Lunz am See untersagt.

Zum Schutz der Fahrgäste verlangt die im Büro der Landrätin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger, Team NÖ, ansässige Behörde ein Konvolut neuer Gutachten zur Streckensicherheit. Für die ehrenamtlichen Freaks der NÖ Lokalbahnen Betriebs GmbH. bedeutet die nun fehlende Betriebsgenehmigung einen schweren emotionalen und wirtschaftlichen Schlag. "Wir waren heuer am besten Weg 10.000 Passagiere zu erreichen. Jetzt drohen Schulden. Die Behörde war auch nicht zu einem kurzen Provisorium über den 31. August hinaus bereit", klagt Werner Schiendl, langjähriger Motor der Nostalgiebahn und Präsident der privaten Österreichischen Gesellschaft für Lokalbahnen.

In knapp 25 Jahren wurden rund 180.000 Fahrgäste über die romantische 17 Kilometer lange Bergstrecke mit den Stahlwerkbrücken transportiert. Die Sonder- und Wochenendfahrten im September, aber auch die Nikolofahrten im Dezember mussten jetzt gestrichen werden. Das bedeute einen Schaden von mindestens 20.000 Euro, klagt Schiendl. Stattdessen wird ab Sonntag die zehn Kilometer lange Flachstrecke zwischen Lunz und Göstling im Sonderfahrplan befahren.

Ansuchen

Man habe früh genug um die Verlängerung der Veranstaltungsgenehmigung angesucht und sei von den rigorosen Forderungen der Behörde im August überrascht worden, meint Schiendl. Immerhin werden Gutachten zur Sicherheit der Strecke, der Brücken, der Geologie, der Fahrzeuge und dazu ein Betriebskonzept verlangt.

Hermann Priller, Bürochef der Landesrätin, verteidigt das Vorgehen: " Der Verein wusste frühzeitig, welche Gutachten er nach dem Veranstaltungsgesetz beizubringen hat. Daran können wir nicht vorbei. Im Vorjahr hat es auch einen Verletzten auf der Strecke gegeben. Wir sind aber an einer positiven Lösung sehr interessiert."

Kurios ist der Umstand, dass das Land NÖ in den letzten Jahren aber von anderer Seite namhafte Subventionen zur Erhaltung der Bergbahnstrecke gewährt hat.

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