Behörde warnt vor "Bastarden"

Behörde warnt vor "Bastarden"
Die Kreuzung von Steinbock und Ziege gefährdet die Reinrassigkeit des Wildes. Die Behörde will die Bastarde entfernen.

Die Natur treibt seltsame Blüten – besonders auf der Hohen Wand im südlichen NÖ. Zuerst hat die Steinbock-Kolonie zehn Jahre lang die Wogen zwischen Tierschützern und der Jägerschaft hochgehen lassen. Nun sind es gar seltsam anmutende Wesen, die erneut für Zündstoff sorgen. Nicht nur, dass die Steinböcke vor geraumer Zeit aus einem Gatter ausgerissen und auf der Hohen Wand gar nicht heimisch sind, so haben sich die teils ungeliebten Kletterer nun zu allem Überfluss mit der gemeinen Hausziege gepaart. Das Resultat sind biologisch gesehen sogenannte „Bastarde", die von Seiten der Forst- und Jagdbehörde dringend entfernt werden müssen. Sonst drohe bald eine Art „Disneyland".

Wie vom KURIER berichtet sind wegen der rasant angestiegenen Zahl der Steinböcke (Schätzungen zur Folge sind es über 100 Stück) im Vorjahr neun und heuer zwölf Tiere zum Abschuss freigegeben worden. Im Zuge des Monitorings durch einen Wildbiologen wurden mit Fotofallen hunderte Aufnahmen gemacht. Einige Bilder brachten kurioses ans Tageslicht. Sie zeigen äußert seltsame Exoten mit Steinbock ähnlichen Körpern, aber weißen Ziegen-Füßchen und Gamsbart. An Stelle der Steinbock-Schläuche wachsen den Tieren nur kurze Ziegenhörner.

„Wir wissen nicht genau wo das passiert ist, aber das Steinwild hat sich tatsächlich mit Hausziegen gekreuzt", berichtet Landesjägermeister-Vize Werner Spinka. Er spricht von einer „bedenklichen Bastardisierung". Durch die Kreuzung ungleicher Rassen erhöht sich die Gefahr von Tierseuchen. Spinka und die Aufsichtsbehörde der Bezirkshauptmannschaft Wiener Neustadt warnen vor allem vor einer Übertragung von Wildkrankheiten auf Haustiere.

Hände gebunden

Weil die Bastarde rein rechtlich kein (jagdbares) Wild sind, kann die Behörde keinen Abschussbescheid erteilen. Dem Jagdpächter wurde jedoch nahe gelegt, die Exoten so rasch wie möglich aus dem Verkehr zu ziehen. Sonst sei die Reinrassigkeit des Steinwildes bedroht.

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