Bauern wurden unwissentlich zu "Traktor-Hehlern"

Polizei Neusiedl am See
Über das Internet bestellten zwei Händler fast drei Dutzend günstige Hoflader aus den Niederlanden und verkauften sie in Nieder- und Oberösterreich. Dass die Maschinen gestohlen waren, bemerkten die beiden erst als die Polizei anklopfte.

Groß war die Aufregung als im Vorjahr Polizeiautos auf fast zwei Dutzend Bauernhöfen in NÖ auffuhren und dort Kleintraktoren, sogenannte Hoflader, beschlagnahmten. Die Bauern hatten die Mini-Schlepper sehr günstig bei einem 43-jährigen Landwirt aus dem Bezirk Amstetten gekauft. Dabei war ihnen nicht bewusst, dass die Maschinen in Deutschland und in den Niederlanden gestohlen worden waren. Nun schloss die Polizei den Akt über einen internationalen Gauner-Ring.

Zufällig, als er im Mai des Vorjahres gerade wieder einen Traktor ausliefern wollte, ging der Mostviertler in OÖ einer Polizeikontrolle ins Netz. Trotz gefälschter Gerätenummern wurde die geladene Maschine als gestohlen entlarvt. So stellte sich heraus, dass der Verdächtige schon 26 Lader importiert und 18 weiterverkauft hatte. Drehscheibe für die Deals war die Internetplattform eines Belgiers und dreier Niederländer. Sie wurden festgenommen. Auch ein oö. Bauer hatte dort bereits sechs Hoflader gekauft und zum Teil weiterverscherbelt.

Die beiden österreichischen Maschinenhändler beteuerten, keine Ahnung gehabt zu haben, dass sie einem Großhehler aufgesessen waren. Sie wurden angezeigt. Ihren Kunden ersetzten sie alle Kosten. Alle Lader gingen an die Besitzer zurück. Die Verfahren gegen die beiden Männer wurden eingestellt.

Kommentare